Tag 1 im Kruger Nationalpark

Montag, 18.  Juni 2018

10. Tag

Übernachtung in White River in der Region Lowveld

Hotel:   White River A Forever Hotel

Heute soll es also losgehen zu unserer erste Safari und damit die Möglichkeit die "Big FIVE" zu beobachten.

Viel Worte will ich hier zu dem größten Wildschutzgebiet Südafrikas gar nicht verlieren. Dazu kann man an anderen Stellen viel genauere Informationen erhalten, zum Beispiel online auf der offiziellen Website der South African National Parks. Hier kann man Unterkünfte im Voraus buchen und findet Informationen zu Eingängen, Camps, Öffnungszeiten und, und und. Und das nicht nur zu dem Kruger NP, sondern über alle Nationalparks Südafrikas. 


Von Nord nach Süd hat der Kruger Nationalpark eine Ausdehnung von ca. 350 Kilometer und eine durchschnittliche Breite von 54 Kilometer in Ost-West-Richtung. Das Schutzgebiet wurde bereits im März 1898 unter dem damaligen  Präsidenten Paul Kruger als Sabie Game Reserve zum Schutz der Wildnis gegründet. 1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark und wurde nach seinem Gründer umbenannt. Daher ist der im deutschen Sprachgebrauch häufig vorkommende Name Krüger-Nationalpark falsch.

Die einfachste Variante, eine Safari im Kruger-Park zu buchen, findet man online auf der Website von South African National Parks. Hier kann man die Unterkünfte für elf Monate im Voraus reservieren und Game Drives können direkt vor Ort gebucht werden.

Für seine Planungen sollte man aber berücksichtigen, das man zum Durchfahren doch einiges an Zeit einplanen sollte. Denn man bleibt immer wieder stehen und hält nach den Big-Five und anderen Tieren Ausschau.

Die wichtigsten Straßen zwischen den großen Camps im Krüger-Park sind asphaltiert. Die Höchstgeschwindigkeit von 50 Km/h auf diesen besseren Straßen, sowie maximal 40 Km/h auf den Schotterpisten ist zu beachten. Manche kleinere Pisten sind für Selbstfahrer gesperrt und auf den ganz engen Wegen würde man mit einem kleinen Mietwagen ohnehin nicht weit kommen. Aussteigen ist unterwegs strengstens verboten. Mal kurz raus und hinter dem Busch austreten ist also nicht. 

Über diese Planungen brauchen wir uns keine Gedanken machen, denn das ist alles bestens organisiert. Sogar der Weckanruf im Hotel durch die Rezeption wurde durch Dieter veranlasst. Nur aufstehen mussten wir noch selber. 

Um 4:15 Uhr werde ich durch die ersten Geräusche in den Nachbarzimmern wach. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich gut geschlafen. Nur eine kurze Unterbrechung, eine blutrünstige Mücke wollte mich stechen. Die Mücke war nicht erfolgreich und wurde am frühen Morgen von mir eliminiert. Kurz waschen und fertig machen zur Abfahrt zu dem ca. 40 Kilometer entfernt liegenden Kruger Nationalpark. Am Hoteleingang gibt es noch einen Kaffee und ein Lunchpaket und schon kann Piere um 5:05 Uhr seinen Bus starten.

Eine dreiviertel Stunde später stehen wir vor dem noch verschlossenen Tor des Parks am Numbi Gate im südlichen Teil des Kruger Nationalparks. Wir brauchen aber nur wenige Minuten bis zur Öffnung um 6:00 Uhr warten.

Für heute steht im Programm eine Safarifahrt durch den Park in unserem Reisebus. Alternativ konnte aber auch noch eine Fahrt im offenen Geländewagen gebucht werden. Außer mir entscheiden sich noch 24 weitere Personen aus unserer Gruppe für diese Alternative. Die notwendigen 990,- Rand (= ca. 75 Euro) sind schnell mit der Kreditkarte bezahlt und schon sitzen wir aufgeteilt in den drei bereitstehenden Geländewagen. Bei Abfahrt geht gerade die Sonne auf und es sind noch nicht viele Wagen auf den Wegen im Park unterwegs. 

Unser Fahrer heist John und kennt sich im Nationalpark bestens aus.

Als erstes kommt uns eine Hyäne, ebenfalls noch etwas schlaftrunken wie wir, auf der Straße entgegen und verschwindet nach rechts zwischen den Büschen. Auf der linken Straßenseite entdecken wir die ersten größeren Tiere: Impalas.

Auf unserer Route sehen wir heute davon sehr viele und auch die Zebras sind zahlreich unterwegs. Zebras und Impalas sind mit am zahlreichsten im Park und auch oft zusammen unterwegs.  

John und auch wir halten Ausschau nach weiteren hier vorkommenden Tieren. Als erstes von den Big Five entdecken wir einen Büffel im Dickicht, leider noch nicht sehr fotogen.

Das wird sich aber später ändern. Der Vorteil vom offenen Geländewagen ist natürlich seine Beweglichkeit. John stoppt, fährt vor oder zurück oder dreht auch mal um uns die besten Position für ein Foto zu bieten. Das kann der Busfahrer natürlich nicht. Dafür ist es hier an Bord so früh und auch durch den Fahrtwind die ersten drei Stunden noch a..chkalt.

Ein Warzenschwein beobachtet uns auch, hat aber wohl keinen Fotoapparat dabei. 

Am späteren Vormittag kommen uns auch immer mehr Privat-PKW’s oder Mietwagen entgegen. Sogar mit Wohnwagen, denn in den Camps gibt es auch Camingplätze. Ob die hauptsächlich von Holländern genutzt werden haben wir nicht herausbekommen. Gelbe Nummernschilder habe ich jedenfalls nicht gesehen.

Die Giraffen sind auch von uns gut zu entdecken, der lange Hals schaut doch schon weit aus dem Gebüsch heraus. 

Wenig später kreuzen die ersten Elefanten, ältere Einzelgänger, unseren Weg. Es ist schon imposant wenn die gewaltigen Dickschädel plötzlich nicht weit entfernt neben dem Wagen stehen. Schon was anderes als im Zoo!

Einen Stopp wegen notwendiger menschlicher Bedürfnisse machen wir um 11:30 Uhr im Camp Lower Sabie am Ufer des wunderschönen Sabie-Flusses. Hier gibt es außer Toilettenanlagen auch ein Informationsbüro, Campingplatz, Hütten, Restaurant und einen Shop. 

Aber man kann sich auch an einen der zahlreichen Picknicktische setzen und den Blick über den Fluß genießen.

Aufpassen muss man hier beim Picknick auf seine Sachen, denn im Hintergrund lauern die frechen Affen auf ihre Gelegenheit. Die Monkeys stehlen alles was nicht niet- und nagelfest auf den Tischen liegt. Sie erkennen die braunen Tüten mit unserem Lunch ganz genau und im unbeobachteten Moment schnappen sie sich sogar die Joghurtbecher, öffnen den Deckel problemlos an der richtigen Ecke und schlabbern den Becher leer.

Um 12:15 Uhr treffen wir uns wieder am Wagen und setzen die Safari fort. In der Nähe des Sabie-Flusses treffen wir auf zwei größere Elefantenherden, die auch Jungtiere dabei haben. Durch uns lassen sie sich aber nicht stören, halten wir doch auch genügend Sicherheitsabstand ein. Die älteren Tiere nehmen die "Kleinen" in ihre Mitte und beobachten die Wagen auf der Straße ganz genau. Näher ran fahren oder gar aussteigen sollte man tunlichst nicht, sonst droht wohl doch erheblicher Ärger. 

Aber nicht nur die großen Tiere sind beeindruckend, sondern auch die kleineren Vertreter. Über 500 Vogelarten soll es im Nationalpark geben, von denen wir einige links und rechts der Wege gesichtet haben. John konnte uns auch hierzu immer genau Auskunft geben, unter anderem zu dem blauen Glanzstar, der Gabelracke, den Rot- oder Gelbschnabeltakkos. 

Aber auch Marabus, Sattelstörche, Hornraben und Weißrückengeier ließen sich von uns problemlos fotografieren.

Auf dem weiteren Weg durch den Park treffen wir immer wieder auf Einzeltiere, kleinere oder größere Herden von Impalas, Zebras, Giraffen, Elefanten, Kudus, Büffeln oder Gnus. 

An einer Abzweigung des Fahrweges biegt John ab und hält oberhalb einer größeren Wasserstelle.  Hier sonnen sich die Flusspferde und lassen sich auch von dem Krokodil nicht stören.

Um 14:00 Uhr geht der erste Ausflug am Numbi Gate zu Ende. Fehlen von den Big Five nur noch Löwe, Leopard und Nashorn, die uns heute nicht über den Weg gelaufen sind. Aber dazu ergibt sich ja morgen noch eine zweite Gelegenheit. Wir haben auf jeden Fall schon eine große Anzahl von großen und kleinen Tieren gesehen und die Fahrt auf dem Geländewagen hat sich auf alle Fälle gelohnt.

Auf der Rückfahrt fahren wir durch die kleinen Orte Phola, Swalala und Legogote nach White River. Rechts und links der Straße kleine Restaurants, Obststände oder -läden, Supermarkt, Friseure oder Moshe, der den richtigen Sound ins Auto bringt. Ein großer Markt sind die Waschanlagen für Autos. Immer wieder sind rechts und links kleine Unterstände oder Zelte zu sehen, an denen man sein Auto waschen lassen kann.

Nach 45 minütiger Rückfahrt sind wir um 15:00 Uhr wieder zurück am Hotel. Ein Toller Tag ist aber noch nicht ganz zu Ende!

Am Abend gibt es auf der Terrasse eine Tanzvorführung der Schüler des Abancobi Centers. 

Langsam haben wir auch alle ordentlich Appetit und freuen uns auf das traditionelle Abendessen mit Spezialitäten der afrikanischen Küche. Der Service hat sich dazu passend gekleidet.

Das Essen schmeckt ausgezeichnet und der gute Rotwein dazu ist auch sehr gut. So wird es bei netten Gesprächen wieder ein netter Abend und alle sind gespannt was uns am morgigen Tag über den Weg laufen wird.


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