Sonntag, 8. April 2018
Civitavecchia
Liegezeit: 7:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Um 5:45 Uhr weckt mich der Klingelton von meinem Handy.
Frühzeitig möchte ich heute von Bord um mit dem Zug nach Rom zu fahren. Beim letzten Mal hat das gut geklappt obwohl wir anfangs kleinere Probleme mit dem Shuttlebusverkehr im Hafen hatten.
Ein Blick von meinem Balkon lässt mich heute allerdings erstmal zweifeln ob es heute auch klappt den Zug um 8:01 Uhr ab cevitavecchia zu bekommen.
Eine schnelle Dusche und ich mache mich auf den Weg zum Frühstück. Erstaunerlicherweise macht das Anckelmanns erst um 6:30 Uhr auf und ich will doch um 7:00 Uhr schon von Bord sein. So fällt das Frühstück etwas kürzer und kleiner aus.
Um 5 Minuten nach der Freigabe des Schiffes betrete ich die Gangway auf deck 3 an Land. Shuttlebusse stehen schon bereit. Ich bin erstaunt! Im Bus sitzt schon Jürgen aus Berlin mit dem gleichen Ziel, etwas später steigt noch ein Ehepaar zu. Der Busfahrer will nach meiner Frage zur Abfahrt in wenigen Minuten abfahren. Manchmal warten die Fahrer bis der Bus ausreichend voll ist, aber heute geht es tatsächlich gleich los und der Bus hält an dem Eingang des Hafens unterhalb des Castells. Von hier aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß zum Bahnhof. Super!! Mit den anderen 3 Mitfahrern sind wir fix an der Statzione und kaufen für 12 Euro das BRIG-Ticket, das die Hin- und Rückfahrt mit der Bahn und den Metro- und Busverkehr in Rom beinhaltet. Mein Blick auf die Anzeigetafel ergibt, das der Zug um 7:37 Uhr noch nicht weg ist. Jetzt aber Tempo und hoch auf den Bahnsteig und mit etwas Verspätung fährt der Zug um 7:50 Uhr ein. Heute klappt es alles super, besser geht es nicht. Der doppelstöckige Waggon hat auch noch ausreichend freie Plätze und bringt uns bequem nach Rom. Nach Absprache mit Jürgen fahren wir zusammen bis zur Endstation Termini um von dort mit der METRO zum Colloseum zu fahren Punkt 9:00 Uhr steigen wir aus dem Zug und machen uns auf den Weg zur Station der blauen Linie. Als wir dort ankommen fährt gerade der Wagen ein und nimmt uns mit in Richtung Laurentina. An der Statione Colloseo, zwei Haltepunkte weiter, wollen wir raus. Am zweiten halt steht am Bahnsteig aber Circo Massimo. Wir sind etwas überrascht. Von hier ist es zwar auch nicht weit zurück, aber dann hätten wir einfacher doch schon an der übersichtlichen Bahnstation Ostiense aussteigen sollen. Erklärung für die Durchfahrt der Station Colosseo: Hier wird eine neue Metrolinie gebaut und die Station ist zur zeit wegen Umbauarbeiten geschlossen (Stand: 8. April 2018).
Auf dem Wg vorbei am Circo Massimo zum Colosseum müssen wir einmal das auseinander gezogene Marathonfeld queren, was aber problemlos möglich ist. Hier laufen im Moment die langsameren Läufer am Ende des Feldes dem noch weit entfernten Ziel entgegen.
An den Kassen zum Foro Romano und dem Colosseum haben sich um diese Uhrzeit längere Schlangen gebildet. Meine Idee, das große Steinoval von innen zu besichtigen verwerfe ich daher schnell. Von aussen ein paar schöne Fotos der Aussenfassade müssen reichen.
Jürgen hat sich inzwischen von mir verabschiedet und will mit der Metro in Richtung „Spanische Treppe“ fahren und sich dort das Viertel ansehen und in der Rooftopbar des Sofitel-Hotels einen Cappuccino trinken und die Aussicht über die Stadt genießen. Diesen Tip merke ich mr für den nächsten Rombesuch.
In Richtung Piazza Venezia muss ich jetzt einen kleineren Umweg wegen Absperrungen für den Marathon laufen. Durch diesen und auch späteren kleinen Umwegen komme ich aber durch schöne und enge Gassen, die ich sonst nicht lang gegangen wäre. Wie immer, alles hat auch seine Vorteile.
Am Palazzo Valentini rauschen gerade die ersten Handybiker vorbei und dem Ziel entgegen. Es sind die einzigen beweglichen Fahrzeuge, ausser ein paar Radfahrern und Begleitmotorrädern, die hier fahren dürfen. An der Piazza Venezia, wo sonst der Verkehr rauscht, ist nichts los. Kein PKW, kein LKW, kein Motorrad, keine Vespa und auch kein Busverkehr. Super!!
Auch die Hauptstraße Via del Corso ist verkehrsberuhigte Zone und Strecke der Marathonis, die ersten des Hauptfeldes biegen gerade um die Ecke in Richtung Piazza del Popolo. In den Seitenstraßen ist wenig los und ich bewege mich in Richtung Trevibrunnen. Je näher ich komme umso dichter wird der Strom der Asiaten, Engländer, Franzosen, Deutschen, Spanier usw.. 2, 3 Fotos und ich bin in den abgelegeneren Gassen wieder fast alleine unterwegs bevor das gleiche Spiel wieder von vorne beginnt. Ich bin an der spanischen Treppe angelangt. Hier führt ebenfalls die Laufstrecke entlang und eine Aerobicgruppe heizt den Läufern und dem Publikum unter lauter Musik ein. Hier besteht die Möglichkeit die Laufstrcke zu queren. Wie bei der Trennung von Viehherden werden hier die wechselwilligen Fußgänger mit Gittern von den Läufern getrennt und auf die andere Seite geführt. Klappt gut, wenn nicht die zuletzt eingelassenen als 1. wieder raus wollten. Ich bleibe aber auf der Seite und umrunde die Strecke aussen an der Piazza del Popolo. Das Mausoleo di Augusto ist wie vor zwei Jahren immer noch durch einen hohen Bauzaun umgeben. Auch hier sind die meisten Touristen auf an den Hauptanzeihungspunkten anzutreffen, in den Nebenstraßen ist wenig los.
Eine kleine Pause lege ich an der Eisdiele ein. 150 Sorten verschiedene Sorten werden hier angeboten. Zuerst bezahlt man die gewünschte Portionsgröße an der Kasse und reiht sich dann in die Schlange an der Eisauswahl an. Bei dem Rückgeld jubelt mir der Kassierer eine türkische 1-Liramünze unter, die ähnlich wie ein Eurostück aussieht. Ich nehme mal anversehentlich. Genauso wie ich später damit unwissend meinen Espresso bezahlen will, es dort aber auffällt. Sorry!
Ich entscheide mich für drei Sorten: Schoko-Mousse, Schoko mit Orangen und Schoko mit Himbeeren. Alle drei Sorten schmecken super lecker!
Am Brunnen vor dem Pantheon mache ich eine kurze Pause und orientiere mich im Stadtplan über die Lage meiner nächsten Ziele. Erst ein kleiner Rundgang durch das Pantheon. Der Lichtstrahl durch das große Loch fällt gerade fast auf den Eingangsbereich.
Schräg gegenüber liegt die espressobar Terra XXXXXXXXX. Hier gibt es guten Espresso, Cappucino, Milchkaffee in sehr guter Qualität für einen guten Preis. Mein Espresso doblio kostet 1,80 Euro. Trinken muss man den aber wie in italienischen Kaffeebars im Stehen.
Auf dem Weg in Richtung Citta del Vaticano komme ich über den schönen Piazza Navonna. Hier ist es ruhiger als sonst üblich, vielleicht doch etwas von den marathonis beeinflusst. Macht mir aber nichts aus, die Strecke kann ich an der einen Ecke bequem queren.
Auf der Uferstraße entlang des Tevere braust zum erstenmal wieder der Autoverkehr. Ohne war es ruhiger.
Auf der Brücke zum Castel Sant Angelo ist kein übermäßiges Gedränge und Geschiebe. Ein paar Händler bieten die gewohnten Selfiesticks, Sonnenbrillen oder Holzbrettchen an.
Ich biege vor dem Castel ab in Richtung Petersdom. Heute morgen war hier die Sonntagsandacht mit dem Papst, weswegen vormittags keine Führungen durch die Kathedrale angeboten wurden. Jetzt, gegen 13:30 Uhr, ist der Platz leerer geworden.
Ich liege gut in der Zeit und mache mich auf den Weg in Richtung Stazine San Pietro. Ich frage am Schalter nach dem nächsten Zug nach Civitavecchia. Mit der Auskunft, nächste Abfahrt um 15:02 Uhr auf Plattform 5, bin ich nicht ganz zufrieden. Erstens ist das noch fast eine Stunde hin und zweitens steht auf der Anzeigetafel noch ein Zug um 14:34 Uhr nach Pisa.
Auf dem Bahnsteig setze ich mich derweil auf eine der Wartebänke und melde mich telefonisch in der Heimat. Auch in Hannover scheint die Sonne und ich „störe" Anja gerade beim Sonnenbad auf der Terrasse und berichte über den schönen Tag in Rom.
Der Zug nach Pisa um rollt pünktlich um 14:34 Uhr ein und ich steige in einen der hinteren Waggons ein. Hier ist es ziemlich voll, den im Bahnhof Termini ist man dort am schnellsten eingestiegen. Ich bewege mich daher 4-5 Wagen weiter nach vorne und sehe meine Vermutung bestätigt. Hier ist es wesentlich leerer und ich finde noch locker einen freien Sitzplatz.
Fahrplanmäßig um 15:15 Uhr erreicht der Zug Civitavecchia. Hier treffe ich auch Jürgen wieder, der den Zug gerade noch in Termini auf die letzte Minute erwischt hat. Zusammen schlendern wir noch durch die zwei verkehrsberuhigten Einkaufsstraßen der Stadt. Die Promenade mit dem riesigen Platz scheint uns beiden „Fachleuten" für den Ort ziemlich überproportoniert. Jürgen ist Architekt und ich habe was ähnliches vor langer Zeit mal im grünen Bereich studiert.
Der Shuttlebus scheint nur auf uns noch gewartet zu haben. Kurz nach dem Einsteigen fährt er lso und lädt uns am Schiff ab. 16:05 Uhr sind wir wieder an Bord und trinken an der Poolbar noch zusammen ein Bier. Das alkoholfreie Weizen für mich und das Budweiser für Jürgen haben wir uns nach dem 9 stündigen Ausflug auch verdient.
Ich schaffe es danach noch rechtzeitig zu dem Siebzehnuhraufguss in der Sauna auf Decke 12.
Noch ein Tag auf See auf dem Weg nach Barcelona >>>