Sonntag 12. April 2015

 

Gefahrene Strecke: Pevas > Libertad  272 Kilometer


Das Dorf der Yagua in Libertad

Liegezeit: 6:40 Uhr - 11:00 Uhr (auf Reede)


Um 6:40 Uhr lässt Kapitän Obrist vor Libertad Anker fallen. Es sind um 7:00 Uhr schon 24°C und wir haben eine Luftfeuchtigkeit von ca. 92%.

Die gelbe Gruppe ist heute nochmal zuerst mit der Anlandung dran. Das heißt, um 7:30 Uhr geht es bereits in die abgeseilten Zodiacs und dann rüber an Land.

Empfohlen sind heute wieder Gummistiefel, die Wege in Libertad sind etwas matschig. Auch den Duftstoff "AntiBrumm" habe ich bereits aufgelegt. Riecht betörend ;-). Aber Hauptsache es schreckt die Mücken ab.

Um kurz nach 6:00 Uhr bin ich im Restaurant und nehme ein kleines Frühstück zu mir. 

Danach noch kurz die Gummistiefel, Zodiac-Rettungsweste anziehen und schon sitze ich im zweiten Boot rüber nach Libertad. Am Ufer haben die Einheimischen vom Stamm der "Yagua" bereits Stände mit Handwerkskunst und Tische mit einheimischen Obst aufgebaut. Zuerst gehen wir aber in das große Zelt oben auf dem kleinen Hügel. Landschaftlich sieht es hier ja ganz nett aus, als Urlaubsziel aber wohl doch nicht 1. Wahl ;-).

Die Hütten stehen einzeln auf den hier bestehenden Wiesen. Es sieht ordentlicher aus als bei den Bora und Hoitoto am Vortag. Der Ort ist an das Stromnetz angeschlossen und eine Satellitenanlage ist auch vorhanden. Hier leben etwa 400 Personen, davon 80 Kinder. Also pro Familie ca. 8 Kinder.

In der Maloka wird uns wieder der obligatorische Begrüßungstanz aufgeführt. Bevor es losgeht müssen wir aber alle noch etwas mit roter Farbe im Gesicht bemalt werden. Ohne Bemalung dürfen wir nicht ins Zelt. 

Die Yagua sind besonders freundlich. Viele Kinder beteiligen sich bei dem Spektakel, sogar zweijährige Jungs und Mädels tanzen/stolpern mit im Kreis. Wir werden aufgefordert an dem Tanz mitzumachen. Ich tanze mit einer jungen Mutter, die ihr Kind (ca. 6 Monate alt)  auf dem Arm hat. Man kann das Alter der Einheimischen schlecht schätzen, aber diese sieht aus wie 16.

Nach dem Tanz kann an den Ständen noch einkauft werden. Wer mag kann sich auch eine Schlange umhängen lassen oder mit dem Blasrohr spitze Jagdpfeile verschießen. Ebenso steht eine große Auswahl an Früchten zum Probieren bereit. Die meisten davon habe ich auf unseren Märkten noch nie gesehen. Schmecken aber gut und Verdauungsprobleme bekomme ich später auch nicht. 

Hapag-Lloyd unterstützt die besuchten Dörfer mit Gastgeschenken. 

Unsere Expeditionsleiterin Claudia Roedel kommt aus der Gegend und kennt die Bedürfnisse der Einheimischen. So werden am Ende des Besuches Kartons mit mitgebrachten Schulheften, Schreibmaterial etc. überreicht. Eine gute Idee!

Um 9:30 Uhr sind wir wieder zurück an Bord der MS Bremen und sind uns einig, das sich der Besuch der Yagua gelohnt hat.

Sonntag 12. April 2015

Leticia / Kolumbien

 

Gefahrene Strecke: Libertad > Leticia 45,8 Kilometer 

Liegezeit: 13:00 - 18:00 Uhr (auf Reede)


Um 11:00 Uhr verabschieden wir uns von Libertad und die Bremen nimmt Kurs auf die größere Stadt Leticia. Leticia liegt im Dreiländereck Kolumbien-Brasilien-Peru auf der rechten Flussseite des Amazonas und hat etwa 38.000 Einwohner. Mit seinem Hafen und der Lage hat der Ort eine wichtige Funktion für die Infrastruktur in diesem Bereich des Regenwaldes. Leticia ist die südlichste Stadt Kolumbiens und nicht über das kolumbianische Straßennetz von Bogotá erreichbar.

Die Anlegestelle für unsere Zodiacs ist ein Schwimmpier, ca. 5 Gehminuten vom Ortszentrum entfernt. Das Hochwasser steht in diesem Jahr besonders hoch.  Eine überflutete Stelle müssen wir über Holzstege queren, um das höher gelegene Zentrum zu erreichen.

Der Ort macht einen etwas dreckigen Eindruck, es sieht alles nicht so einladend aus. Weil heute Sonntag ist, sind die Läden und sonst einen Besuch lohnenden lokalen Märkte geschlossen.  Nach einem Gang über die Hauptstraße und einem Blick in die Kirche machen wir uns zurück zum Schiff. Am Plaza de Major gibt es noch zwei Kugeln Eis in der Waffel.Gelernt haben wir hier auch etwas: Aus kolumbianischen Geldautomaten kommen für 100 US-Dollar im Gegenwert kolumbianische Pesos und keine brasilianischen Real heraus. 

Um 16:00 Uhr bin ich zurück am Schiff und trinke auf dem Achterdeck noch ein schönes alkoholfreies Weizen und genieße die Sonnenstrahlen.

Um 18:30 Uhr verlässt die MS Bremen Leticia und nimmt Kurs auf Panelas / Brasilien, ca. 200 Seemeilen stromabwärts.


Um 19:00 Uhr wird im Restaurant wieder das Abendessen gereicht. Aus zwei Menuevorschlägen kann man sich ein 5 - 7-Gängemenue zusammenstellen. Nachdem an den ersten beiden Tagen beim Service noch Luft nach oben war klappt es heute wunderbar und wie gewohnt. 



Mit dem Zodiac in den Urwald >>