Koh Samui

Samstag, 6. Februar 2016

Trauminsel Koh Samui

Liegezeit: 7:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Nach dem ersten Seetag erreicht die "Mein Schiff 1" heute um 7:00 Uhr unser erstes Ziel, die Bucht vor der Inselhauptstadt Nathon auf Koh Samui. Die drittgrößte Insel Thailands im Golf von Siam zählt zu den beliebtesten Ferienregionen Asiens. 

Nathon hat nur einen kleine Pier und so wird hier getendert, also mit kleinen Booten von der MS1 übergesetzt. Damit nicht alles kreuz und quer läuft und alle auf einmal los wollen, bekommt jeder Gast, der das Schiff verlassen möchte, eine Tenderkarte. Die Tenderkarten sind mit Ländernamen versehen,  wie zum Beispiel Spanien, Frankreich usw.. Über die Lautsprecher werden dann die einzelnen Gruppen aufgerufen, bevorzugt werden hier natürlich die Gäste, die einen Landausflug über TUI-Cruises gebucht haben. Individueller Landgang ist deswegen zwischen 7:30 und 9:00 Uhr nur eingeschränkt möglich. 

Wir haben aber sozusagen die JOKER-Tenderkarte, die wir als Gäste einer Junior-Suite in der X-Lounge erhalten haben. So können wir zu jeder Zeit eines der Tenderboote auf Deck 3 über das Treppenhaus A oder B erreichen. Da wir schon um 8:00 Uhr unseren Ausflug starten wollen ist das auch ganz gut so!

Noch ein Foto von der aufgehenden Sonne über den Bergen von Koh Samui, ein kleines Frühstück und los geht es.

Bei unserer Ausflugsplanung über das Internet hatten wir verschiedene Angebote von Anbietern für individuelle Touren über die Insel. Entschieden haben wir uns für Herrn Mon (im Bild links), der über seine Homepage private Touren in seinem kleinen PKW über die Insel anbietet. Aber auch Fahrten mit größeren Gruppen sind nach Absprache möglich.

Wie mit ihm per Mail vereinbart sind wir rechtzeitig mit einem der ersten Tenderboote um 8:00 Uhr an der Pier von Nahton. Von einem Thailänder mit einem DIN A4 Schild mit unseren Namen ist aber noch weit und breit nichts zu sehen. Busse der TUI-Ausflüge stehen bereit und auch andere Anbieter warten auf ihre Kunden, aber kein Herr Mon. So gehen wir erstmal die ca. 500 m lange Pier in Richtung Parkplatz. Dort warten einige Taxifahrer auf potenzielle Kunden. Auch wenn wir leider nicht auf ihre Angebote eingehen können, sind alle nett und hilfsbereit. Einen Herrn Mon kennen sie aber auch nicht.

Wir haben ja Urlaub und sind ganz entspannt, nochmal zurück zum Anleger um dort zwischen den Wartenden zu suchen. Ohne Ergebnis. Nach 30 Minuten sende ich an ihn eine Mail mit der Info, das wir vorne am Parkplatz auf ihn warten würden. Kurz darauf kommt auch schon ein junger Mann auf der Pier auf uns zu gelaufen. Irgenwie haben wir uns bei den vielen Menschen an den Tenderbooten verpasst.

Jetzt kann es in seinem kleinem PKW losgehen. Über die Hauptstraße geht es zuerst in Richtung Süden, kurz nach Ban Sa Ket geht es dann über eine ca. 8 Kilometer lange Straße den Berg hinauf. Die letzten Meter sind ziemlich steil und rutschig. Ziel ist ein Aussichtsplatz in einer Höhe von 453 Metern, hier betreibt die Forstbehörde der Insel ein kleines Restaurant mit spektakulärer Aussicht. Von der hölzernen Terrasse haben wir einen tollen Blick über den Wald bis zum Meer. Wir sind so früh morgens die ersten und einzigen Gäste. Größere Busse kommen den schmalen Weg sowieso nicht hoch. So können wir den Ausblick in Ruhe bei einem frisch gepressten Mangosaft-Cocktail genießen. 

Nach dem schönen Ausblick geht es weiter zu einem besonderem Besuchermagnet der Insel, dem Tempel Wat Khun Aram an der Ring Road Nr. 4160 zwischen Ban Thurian und Ban Ok gelegen. Durch ein großes Tor fahren wir auf den Parkplatz des Tempels. Es wäre eigentlich ein typischer buddhistischer Tempel, zu dem die Einheimischen kommen, um Opfer zu bringen und zu beten.

Große Bekanntheit hat er allerdings durch den mumifizierten Mönch Luang Po Daeng bekommen. Luang Po Daeng war zu Lebzeiten ein sehr hoch angesehener Mönch und Abt in Thailand. Er starb 1973 im Alter von 79 Jahren in einer sitzenden meditativen Position. Der Legende nach soll Luang Po Daeng seinen Tod einige Tage vor dessen Eintritt genau vorhergesagt und außerdem bereits vorher behauptet haben, dass sein Körper nicht verwesen werde. Seitdem wird seine Mumie in einer Vitrine im Tempel ausgestellt. Nach nun fast 50 Jahren sind kaum Anzeichen des Verfalls zu erkennen, nur die Augen werden von einer Sonnenbrille verdeckt.  Den gläubigen Buddhisten gilt die Mumie als Beweis dafür, dass durch den Glauben an Buddha sogar ein Naturgesetz besiegt werden kann.

Nach dieser für uns doch etwas makaberen Sehenswürdigkeit geht es weiter über die Ring Road Nr. 4169 zu den vom Tempel nur ca. fünf Kilometer entfernt gelegenen Na Muang Wasserfällen. Die zwei  Wasserfälle sind die bekanntesten und auch die größten Wasserfälle Koh Samuis. Am Parkplatz ist schon einiges los, ist er doch auch für größere Busse leicht zu erreichen. Es gibt Buden mit Souvenirs, Getränken und Speisen und ein Gehege mit Elefanten. Der jüngste Nachwuchs ist gerade mal vier Wochen alt und natürlich nicht nur für die Kinder ein beliebtes Fotomotiv. Füttern ist erlaubt!

Von dem Parkplatz geht es in fünf Minuten auf einem gepflasterten Weg zur unteren Kaskade, dem ca. 20 Meter hohen Na Muang I. Über eine steile Kante rauschen die Wassermassen in die Tiefe und münden in einen kleinen Gumpen mit klarem Quellwasser.

Eine andere Alternative wäre der Ritt auf dem Rücken eines Elefanten durch das Bachbett um den natürlichen Pool unterhalb des Wasserfalls zu erreichen. Uns reicht aber der Weg zu Fuß, der Genuss von frischem Saft einer Kokosnuss und die Fütterung eines Elefanten mit Bananen.  

Der größere zweite Wasserfall ist nur über einen längeren Fußweg (ca. 30 Minuten) zu erreichen. So viel Zeit haben wir heute leider nicht und machen uns nach ca. 40 Minuten wieder auf die Weiterfahrt.

Nach Elefanten und Wasserfall in den Bergen geht es weiter in Richtung Westküste. Auf schmalen Straßen fährt Mon mit uns durch eine grüne Landschaft. Unterwegs kommen wir an Kautschukplantagen vorbei. Früher eine gute Einnahmequelle, in der heutigen Zeit ist durch den Preisverfall beim Kautschuk die aufwendige Ernte des weißen Saftes nicht mehr attraktiv genug. Auf den Weiden sehen wir immer wieder Wasserbüffel. Damit sie sich nicht allzu weit von ihrem Herrn entfernen sind sie angeleint. Schade eigentlich, Auslauf hätten sie genug. 

Jetzt steht aber erstmal der nächste Tempel auf unserem Programm, der Wat Kiri Wongkaram. Am südlichen Ende des Dörfchens Ban Taling Ngam macht die kleine Küstenstrasse einen 90 Grad Knick um die Mauern des Klosters. Der Tempel Wat Kiri Wongkaram liegt nahe am Meer und ist recht unspektakulär aber sehr schön. Wegen der Lageabseits der Hauptstraßen sind wir hier auch die einzigen Touristen die von den friedlichen Tempelhunden begrüßt. Im Moment wird das Hauptgebäude saniert, die Arbeiten am Dach sind noch nicht abgeschlossen und den Innenraum können wir nicht betreten.

Auch in dieser Tempelanlage wird ein mumifizierter Mönch aufbewahrt. Die in einem Glaskasten aufbewahrte mumifizierte Leiche des Mönches Luang Pho Perm wird gerade von einem Gläubigen verehrt. Dabei wollen wir nicht stören, machen keine weiteren Fotos und schlendern kurz zum nicht weit entfernten Strand. Der ist hier keine 100 Meter lang und nur eine Handvoll Touristen liegt im Schatten der  paar Palmen.

Wir fahren weiter auf der Straße 4170 in Richtung Südküste. Auf Koh Samui gibt es etwa zwei Millionen Kokospalmen und die Kokosnussindustrie ist immer noch die zweitwichtigste Einnahmequelle der 40 000 Einwohner von Ko Samui. Nur der Tourismus bringt mehr ein.  Zur Ernte der Kokosnüsse werden Affen ausgebildet. Wir besuchen die Affenschule, die es tatsächlich bei Hua Thanon im Südosten von Koh Samui gibt, aber nicht. Dort lernen männliche Schweinsaffen (pigtail macaques) alles über die Kokosnussernte, vom Auswählen reifer Früchte bis hin zur eigentlichen Ernte.  Ausgelernte Tiere werden auf Koh Samui für ca. 40.000 Baht (knapp 900 Euro) an lokale Plantagenbesitzer verkauft. Aber wir haben Glück und ein Transporter mit geernteten Nüssen fährt auf der Straße vor uns her. An der Seite fahren die gut ausgebildeten Erntehelfer mit und klettern an der Ladung herum. Was die wohl als Mindestlohn bekommen?

Am Strand von Ban Thong Krut wollen wir eine kleine Pause machen. Der Strand liegt relativ abgelegen und hat nur wenig Infrastruktur. Hier im Süden von Ko Samui, 13 km von Nathon entfernt, sind Touristen fast noch eine Rarität. Das liegt vor allem an den fehlenden kilometerlangen Sandstrände. Nur an einigen Stellen wie hier in Ban Thong Krut gibt es Buchten mit sandigen Streifen. Sonst sind die Strände steinig bis schlammig und daher für den Tourismus nicht besonders einladend. An einer kleinen Bar nehmen wir einen kleinen Snack und ein Getränk zu uns. Für ein paar Fotos bummeln wir am Strand entlang. Baden wollen wir nicht, denn Herr Mon soll uns ja noch mehr von der schönen Insel zeigen. 

Nach wenigen Kilometern biegen wir nach rechts von der Road Nr. 4170 ab. Für uns jetzt nicht mehr ganz so überraschend: Die nächste Sehenswürdigkeit ist mal wieder ein Tempel, die Pagoda Khao Chedi.

Über eine betonierte, steile Zugangsstraße geht es zu dem Aussichtsberg hoch. Busse sind hier wieder Fehlanzeige. Nur zwei weitere PKW's haben zu diesem Zeitpunkt die lohnenswerte steile Auffahrt in Angriff genommen. Die letzten Meter geht es über Treppenstufen hoch zu den beiden goldenen Buddha-Statuen (liegend/sitzend) sowie anderen Reliquien. Über viele Jahre war dieses Denkmal in Vergessenheit geraten und wurde erst in letzter Zeit wieder renoviert. Die Aussicht von hier auf die Laem Sor Bay und die umliegenden Inseln sowie das hügelige Hinterland fernab vom Touristenpfad ist atemberaubend!

In Koh Samui gibt es 27 Wat's , jeder Ort hat einen eigenen Wat . Also kein Wunder, das nach sieben Kilometern kurz vor Ban Hua Thanon die nächste Tempelanlage im Blickfeld erscheint. Durch ein großes Tor fahren wir auf einen Parkplatz. Wat Samret ist der älteste Tempel auf Koh Samui. 

Hinter der Mauer befindet sich der Friedhof. Viele verschieden Gräber sind zu sehen.

Am Haupttempel findet gerade eine Beerdigung statt. Wir wollen nicht weiter stören und machen nur einige Fotos der schönen Tempelanlage. 

Den versteckt im hinteren Teil der Tempelanlage befindlichen Raum mit vielen Buddha-Statuen, zu denen auch ein weißer liegender Buddha gehört, sehen wir daher nicht. 

Nach den letzten Tempelerkundungen ist jetzt mal wieder etwas Abwechselung angesagt.

HIN TA & HIN YAI dürfen auf unserer mehrstündigen Fahrt über die Insel auch nicht fehlen. Im Süden vom Lamai Beach befinden sich an der Küstenstrasse zu dem Fischerhafen Hua Thanon diese Felsformationen, die als "Großvater- & Großmutterfelsen" bezeichnet werden. Sie verdanken den Namen ihrer ganz besonderen Form, die wie ein männliches und weibliches Geschlechtsorgan aussieht. "Großvater" ist schon von weitem aus zu sehen. Kerzengerade ragt der Phallus in den Himmel. "Großmutter" hingegen liegt ein wenig versteckt unterhalb der Klippen. Die Felsspalte, die von Meerwasser durchspült wird, ähnelt einer Vagina. Hin Ta & Hin Yai gehören zu den originellsten Sehenswürdigkeit der Insel und wurden sicherlich schon millionenfach fotografiert.

Das dem tatsächlich auch so ist merken wir gleich an dem Andrang. Zwischen Verkaufsständen mit Souvenirs, Eis und dem sonst nirgendwo in Thailand hergestellten köstlichen Kokoskaramell drängeln sich die Touristen in Richtung Küstenstreifen. 

Von den Einheimischen werden sie als Fruchtbarkeitssymbole verehrt, denn der Sage nach stehen sie für ein Liebespaar, dass sich an dieser Stelle im Meer ertränkte, weil ihre Familien ihre Liaison ablehnten. Daraufhin sollen sie zu Stein geworden sein.

Von Lamei aus geht es in den Norden der Insel. Hier steht das Wahrzeichen Koh Samuis, der Wat Phra Yai. Er ist besser bekannt als der Big Buddha Tempel und wurde 1972 erbaut.  Die zwölf Meter große Buddhastatue thront majestätisch auf der kleinen felsigen Insel Ko Fan und ist schon aus großer Entfernung zu erkennen.  

Von unten sehen wir viele Menschen zur Plattform aufsteigen. Das lassen wir uns auch nicht nehmen und erklimmen die Treppe mit einem schönem, bunten Drachengeländer. Von hier oben haben wir einen guten Überblick über die Tempelanlage, den Bang Rak Beach ganz im Norden Koh Samuis und können sogar die kleine Szene-Insel Koh Phangan am Horizont erkennen.

Unterhalb der Statue gibt es einen kleinen Markt, auf dem Amulette, religiöse Gegenstände, Kleidung und Souvenirs verkauft werden. Daneben gibt es verschiedene Läden, einige kleine Garküchen und Essensstände. Am Ufer stehen ein paar künstlerische Figuren. Erklärungen hierzu habe ich bisher noch nicht gefunden.

Vom Big Buddha ist es nicht weit nach Wat Phay Laem. Hier befindet sich ein 100 Jahre alter chinesischer Tempel. Am Tempel sind gerade Renovierungsarbeiten Im Gange. Restauratoren sind dabei, die schönen Wandmalereien auszubessern und den Buddhastatuen neuen Goldglanz zu verleihen. 

Rechts davon befindet sich eine hoch aufragende weiße 18-armige Guan Yin Statue. Guan Yin ist die Göttin der Barmherzigkeit und des Mitgefühls. Sie wurde schon früher im alten China verehrt, ihr Einfluss ist aber auch in Ost- und Südostasien seit Generationen verbreitet. Aus ihrem Leib wachsen 18 Arme heraus, in jeder Hand hält die Göttin ein Glückssymbol. Ihre vielen Armen werden als Sinnbild ihrer Fähigkeit betrachtet in die ganze Welt hinauszureichen und Hilfe anzubieten. Man glaubt, sie ist eine Quelle bedingungsloser Liebe und ein Beschützerin aller Lebewesen.  Guan Yin soll ebenfalls die Seeleute auf hoher See beschützten. Auch als Göttin der Fruchtbarkeit ist sie gefragt. Viele die hierher kommen beten sie an um gesunde Kinder zu gebären. Für diese Aufgaben braucht man sicherlich mehr als nur zwei Armen und Hände.

Auf der linken Seite steht unter anderem ein großer weißer lachender Buddha. Umgeben ist die ganze Tempelanlage von weitläufigen Teichen.

Jetzt sind wir am nördlichsten und letzten Punkt unserer Inselrundfahrt mit Herrn Mon angekommen. Von hier aus geht es an der nördliche Küstenstraße zurücke nach Nathon. Wir durchfahren die Orte Baan Bang Rak,  Baan Bo Phut, Baan Ma Naem und Baan Tai. Von einem Aussichtspunkt an der nordwestlichsten Ecke der Insel haben wir nochmal einen schönen Ausblick. Die "Mein Schiff 1" liegt etwas im Dunst vor der Küste Koh Samuis. Gegen 16:00 Uhr sind wir nach einer erlebnisreichen Inselrundfahrt wieder an der Pier von Nathon zurück. Obwohl sich an den Tenderbooten eine längere Schlange gebildet hat, geht das Übersetzen doch schneller als erwartet. Letzter Mann an Bord um 17:30 Uhr, das schaffen wir locker.

Wir genehmigen uns erstmal einen Cappuccino in der X-Lounge und eine ausgiebige Dusche.

FAZIT:

Die Rundreise mit Herrn Mon war sehr abwechslungsreich. Mit seinen guten Kenntnissen der Insel, dem kleinen Fahrzeug für abgelegene Ziele hat er uns seine Heimatinsel näher gebracht. Gute 7 Stunden waren wir mit ihm unterwegs. Bezahlt haben wir ihm umgerechnet 115,-- Euro.  Wer eine deutschsprachige Rundfahrt auf der Insel machen möchte, dem können wir Herrn Mon empfehlen. Auf die Homepage von ihm kommt ihr über ein Klick auf das LOGO. Die gefahrene Strecke habe ich mit meinen Garmin aufgezeichnet und ist hier zu finden > Rundreise Koh Samui


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