La Palma

Mittwoch, 3. Januar 2019 

Santa Cruz de la Palma

Liegezeit: 8:00 bis 18:00 Uhr

Nach einer ruhigen Nacht legen wir um 8:00 Uhr in der schönen Hafenstadt Santa Cruz de la Palma an. Für viele ist die Hauptstadt La Palmas mit den schönen Bürgerhäusern und Plätzen die “Perle” der kanarischen Inseln. Nach unserem Frühstück in der  X-Lounge wollen wir heute aber erstmal wieder mit dem Wagen die gebirgige Insel erkunden.

Über dem Teide geht gerade wieder die Sonne auf, als wir in der X-Lounge noch einen Cappuccino trinken.

Den Mietwagen müssen wir heute vom Flughafen abholen. Ihr wisst schon bescheid: Reserviert über Enterprise, abholen bei CICAR.

Um 8:10 Uhr gehen wir von Bord und haben Glück und können gleich ein Taxi zum Flughafen ergattern. Die meisten Taxifahrer wollen ja lieber eine mehrstündige Inselrundfahrt machen als diese kurze Tour zum 8 Kilometer entfernten Aeroporto. 15 Minuten später erreichen wir das Terminal und finden auch schnell den Schalter der Autovermietung. Etwas suchen müssen wir dann den Opel Mokka in der großen Tiefgarage unter dem Terminal.

Um 8:50 Uhr raus aus dem Flughafen und wir fahren zurück in Richtung Santa Cruz. Nicht um uns erstmal in den Bananenplantagen verfahren zu haben. Unser Paulinchen meinte eine Abkürzung durch die Gewächshäuser zu kennen, da wollten wir aber nicht so richtig drauf hören und sind lieber zurück auf die Hauptstraße gefahren. 

Vorbei an Santa Cruz ging es auf der LP-1 oberhalb der steilen Küste in Richtung Norden. An der Strecke immer wieder schöne Haltebuchten mit Ausblick auf den Atlantik oder zurück auf den Hafen mit den Kreuzfahrtschiffen. Auch die 300 Meter hohe Vulkanformation Risco de la Concepción mit der Form eine Halbmondes am südlichen Stadtrand von Stadt Santa Cruz de La Palma ist gut zu erkennen. 

Kurz vor Los Sauces biegen wir vor der Brücke Puente de Los Tilos links ab auf die LP-105, die entlang der Schlucht Barranco del Agua verläuft. Die erste Strecke der Zufahrt zum Centro de Visitantes El Canal y Los Tilos wird  jetzt richtig eng und diese als Einbahnstraße auszuweisen war eine sehr gute Entscheidung. 

Nach vier Kilometern erreichen wir das Besucherzentrum mit seinen Ausstellungsräumen. Auf dem unteren Parkplatz erwarten uns schon drei TUI-Busse. Wir sind also nicht alleine im Naturschutzgebiet Los Tilos.

Wir wollen uns allerdings auch nicht lange aufhalten und gehen nur ein kurzes Stück in den dichten Wald, einen der bedeutendsten Lorbeerwälder des Kanarischen Archipels.

Es ist noch angenehm frisch und die hohen Lorbeerbäume, außergewöhnliche Riesenfarne, Stechpalmen, Kanarischer Erdbeerbaum,  Heidekraut und Windengewächse sehr beeindruckend. Die Lorbeertaube sehen wir allerdings nicht. In dem Besucherzentrum stellt eine Dauerausstellung diesen Naturraum sehr anschaulich dar.

Wir müssen uns leider bald wieder auf den Weg machen, denn wir haben eine Parkplatzreservierung an der  Caldera de Taburiente mit dem Mirador de la Cumbrectita.  

So wollen wir vor den drei Bussen losfahren, denn Überholen ist auf der Strecke nicht drin.

45 Kilometer sind es von Los Tilos bis zum Besucherzentrum La Caldera de Taburiente.

Bis kurz vor Santa Cruz fahren wir die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg und biegen dann ab hoch in die Berge. Auf 1300 Höhenmetern halten wir an dem Mirador de la Cumbre. Von dort haben wir wieder einen ausge-zeichneten Panoramablick auf das Meer und rüber bis zum Teide auf Teneriffa. Die LP-3 schlängelt sich weiter bergan und unterquert den Berg durch einen Tunnel. Kurz nach dem Ausgang erreichen wir um 11.20 Uhr das Besucherzentrum Caldera de Taburiente.

Von außen wirkt das klobig Betongebäude nicht gerade einladend. Wir haben aber noch etwas Zeit und halten direkt vor dem Eingangsbereich (hinter dem Gebäude befindet sich ein weiterer Parkplatz). Im Gebäude ist eine interessante Ausstellung über die Caldera und dahinter befindet sich ein Garten in dem inseltypische Pflanzen kultiviert werden. 

Wer mit dem Auto weiter zum Parkplatz am Aussichtspunkt Cumbrecita fahren möchte kann sich hier die Wartenummer ziehen. Das kann aber ein paar Tage dauern, denn online sind die begehrten Parkplätze schon lange ausgebucht. La Cumbrecita ist einer der meistbesuchten Aussichtspunkte im Nationalpark. Früher war der Parkplatz regelmäßig überfüllt,  denn es gibt dort oben nur 2 Busparkplätze und 20 Plätze für PKW's,  und so wird der Zugang seit 2007 reglementiert. Über die Seite der Nationalparkbehörde hatten wir uns bereits Anfang Dezember 2018 einen der begehrten Parkplätze von 12:00 bis 14:00 Uhr reserviert.

Tipp: Unbedingt rechtzeitig reservieren. Hier der Link zur Parkplatzreservierung bei der Nationalparkbehörde

So starten wir um viertel vor 11 ganz entspannt die letzten 7 Kilometer hoch zum Parkplatz. Die schmale Straße führt erst durch eine landwirtschaftlich genutzte Gegend der Gemeinde El Paso. Im Januar und Februar, verwandeln die Mandelbäume die Landschaft um El Paso in ein Blütenmeer. Die ersten blühenden Exemplare können wir schon rechts und links von der Straße erblicken. Auf Hälfte der Strecke müssen wir am Kontrollhäuschen mit Schranke unsere ausgedruckte Parkplatzreservierung vorzeigen incl. dem angegeben Reisepass. Also nicht vergessen, sonst war die Fahrt hierher vergebens. Weit vor der Schranke stehen ein paar PKW’s rechts und links der Straße. Ohne Permit muss man jetzt die letzten ca. 5 Kilometer laufen. Pünktlich um 12 Uhr kommen wir oben am Mirador de la Cumbrecita am südlichen Rand der Caldera de Taburiente an. Hier auf 1300 Meter Meereshöhe ist der Rundumblick schon gigantisch. Hier oben starten einige gut ausgeschilderte Wanderwege. 

Wir haben uns für den ca. 1 ½ stündigen Rundweg zu dem Mirador de Los Roques und dem Mirador Lomo de las Chozas entschieden. Der Weg soll gute 3 Kilometer lang sein und 100 Höhenmeter sind zu überwinden.

Gegen den Uhrzeigersinn ist unser erste Ziel Los Roques. Die Wanderung beginnt links am Infohäuschen am oberen der beiden Parkplätze. Nach wenigen Schritten  geht es in einigen steilen Kehren links hinunter in den Kiefernwald. Der Weg ist schmal und steinig und führt anfangs auch steiler bergab. 

Das schreckt “Gelegenheitswanderer” wohl ab und wir sind auf den ersten 500 m alleine unterwegs. Am Mirador de los Roques treffen wir das erste weitere Wanderpärchen. Das trifft sich gut und wir können gegenseitig Fotos machen.  Hier öffnet sich der Rundblick auf die Zweitausender des Calderarands und ein weiter Einblick ins Innere der Caldera. Die Caldera de Taburiente hat einen Umfang von rund 28 Kilometern und einen Durchmesser von ca. neun Kilometern. Am nördlichen Kraterrand liegt mit dem gleichzeitig höchsten Punkt La Palmas der Roque de los Muchachos mit 2.426 Metern, der tiefste Punkt liegt fast 2.000 m tiefer bei ungefähr 430 Metern über dem  Meeresspiegel. 1954 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt.

Vom Aussichtspunkt geht es wieder ein paar Meter zurück zum Abzweig rechts zum nächsten Mirador.  Bis zur Querverbindung von der Cumbrecita zum Mirador de las Chozas verläuft der Weg ohne nennenswerte Steigungen am Hang entlang und wir treffen auf dem schönen Teilstück nur noch 8 weitere Wanderer. 

Am Abzweig zum Parkplatz ist es mit der Einsamkeit vorbei, denn von dort sind es nur gute 500 m auf breitem Forstweg und auch für Busausflügler mit weißen Socken und Flip-Flops machbar. Zum Glück sind inzwischen keine großen Busse angekommen und der Betrieb hält sich in Grenzen. Bis zum ersten Aussichtspunkt des Mirador de las Chozas sind es nur noch 170 Meter. Zum zweiten gelangen wir rechts an einem Holzzaun entlang 50m abwärts. Von hier haben wir die schönere Aussicht auf den Pico Bejenado und die gesamte Calderarunde. Mit uns genießt auch hier nur ein weiteres Paar die Aussicht. Also so viel los ist hier auch nicht.

Auf dem Rückweg folgen wir der breiten Forststraße zurück zum Parkplatz und kommen nach 80 Minuten

wieder am unteren Parkplatz an. Die Fahrt hierher und die Reservierung haben sich auf jeden Fall gelohnt. Die kurzweilige Wanderung auf den gut gepflegten und ausgezeichnet ausgeschilderten Wegen können wir ohne Einschränkungen weiter empfehlen. Einen ausreichenden Wasservorrat sollte man aber dabei haben, denn Einkehrmöglichkeiten gibt es hier oben nicht. Jetzt läuft unsere Parkzeit auch bald ab und wir machen uns auf die Fahrt zurück nach Santa Cruz. 

Jetzt haben wir genügend Zeit um auch mal bei den Mandelbäumen anzuhalten. 

Vor der Einfahrt in den Tunnel biegen wir rechts ab nach El Pilar auf die LP-103. Allerdings erst nachdem wir einmal den Tunnel durchquert und auf der anderen Seite wieder zurück gefahren sind. Aus Richtung Besucherzentrum ist die Vulkanroute nicht ganz so eindeutig ausgeschildert.

Die ersten Kilometer führt die schmale Straße durch Mischwald, später durch dichten Kiefernwald. Die abgefallenen Nadeln bedecken in einer dicken Schicht die Straßenränder. Je höher wir kommen, umso lichter wird der Wald und vor uns erstrecken sich riesige Lavafelder aus schwarzen Sand, Steinen und Felsen. Nur die hellgrünen Pinien bringen Farbe in die schwarze Vulkanlandschaft, überspannt vom blauen Himmel. Wir halten an dem Mirador Llano del Jable und schauen über das gesamte Aridanetal mit den Ortschaften El Paso und Los Llanos. Nachts finden hier die Sternenbeobachter in den Höhenlagen von 1.200 Metern optimale Voraus-setzungen. Auf  Informationstafeln finden sich Erklärungen zum Nachthimmel und der Blick mit Entfernung zum Polarstern ist ebenfalls ausgeschildert. 

Vom Osten schwappen Wolken über den Kamm der Cumbre Nueva und lösen sich in der wärmeren Luft auf dieser Seite wieder auf. Auf der Weiterfahrt kommen wir am Refugio El Pilar vorbei. Hier stehen kleine Unterkünfte, Grill- und Picknickplätze, Kinderspielplatz und vieles mehr für Wanderer und andere Besucher zur Verfügung. Das Besucherzentrum informiert an Informationstafeln, Ausstellungsstücken und Modellen über das Naturschutzgebiet Cumbre Vieja und die Vulkanroute mit seinen Wanderrouten. 

Wir müssen aber weiter in Richtung Santa Cruz und zurück zu unserem Schiff. Am Aussichtspunkt Llano de La Venta auf der Ostseite der Bergkette  im Naturpark der Cumbre Nueva bietet sich uns wie auch schon auf Teneriffa das Schauspiel der sich stauenden Wolken. Hier müssen wir einfach anhalten und ein Foto machen. Ein Nachteil haben die schönen Wolken: Die Inseln Teneriffa und La Gomera können wir am Horizont nicht entdecken. Von hier brauchen wir noch eine gute halbe Stunde und sind um 15:30 Uhr am Hafen von Santa Cruz zurück.

Am Morgen hatten wir bei CICAR vereinbart, das wir den Wagen am Hafen zurückgeben können. Das vereinfacht die ganze Sache natürlich, denn die Taxifahrt vom Flughafen entfällt und wir haben noch Zeit für einen Stadtbummel. Wir geben den Wagen noch nicht sofort ab, sondern stellen ihn erstmal auf dem Parkplatz hinter dem amerikanischen Restaurant mit dem großen gelben M ab und machen einen Bummel durch die Altstadt.

Die begrünte Verkehrsinsel gegenüber vom Parkplatz ist noch weihnachtlich geschmückt. Wir starten unseren Bummel an der Uferstraße Avenida Maritima und biegen nach ein paar hundert Metern links ab in den historischen Altstadtkern. Schön anzusehen sind die gut erhaltenen Häuser im kanarischen und kolonialen Stil mit den kunstvoll verzierten Holzbalkonen. In der verkehrsberuhigten Calle O'Daly kommen wir am Rathaus aus dem 16. Jahrhundert vorbei und erreichen  die Plaza de España mit katholischen Iglesia Matriz de El Salvador.

Durch ein paar verwinkelte Seitengassen kommen wir wieder zurück auf die Calle O’Daly und sind nach einer guten Stunde wieder zurück an unserem Wagen. Der Stellplatz von CICAR befindet sich nur ein paar Schritte  entfernt von der Einfahrt zum Hafen. Auch heute waren wir wieder um die 150 Kilometer auf kurvigen Straßen unterwegs. Den Schlüssel werfen wir wie vereinbart am Schalter von CICAR in den Briefkasten, da der Schalter nicht mehr besetzt ist. Wenn die Reservierung direkt über CICAR erfolgt, kann man sicherlich den Wagen auch hier in dem roten Terminalgebäude übernehmen und spart sich den 

Weg raus zum Flughafen. Da wir den Umweg über Enterprise machen mussten hatten wir anfangs den etwas umständlicheren Weg. 

Hat aber auch so alles gut geklappt und kurze Zeit später sind wir auf dem Weg zu unserem Schiff.  In manchen Foren oder in Berichten wird erwähnt, das man im Hafen vom und zum Schiff einen Shuttlebus benutzen muss. Das ist aber hier in Santa Cruz nicht der Fall gewesen.

Bis zum Auslaufen vertreiben wir uns noch die Zeit mit Sport und Entspannung.


2. Besuch auf Teneriffa  >>>