Santa Cruz de Tenerife

Freitag, 28. Dezember 2018 

Santa Cruz

Liegezeit: 8:00 bis 24:00 Uhr

Heute wollen wir auf den Teide. Wir haben wieder ein Auto bei Enterprise vorbestellt und auch die Karten für die Seilbahn sind bereits vor einigen Wochen geordert.  Um 12:40 Uhr startet unsere Kabine auf den höchsten Berg Spaniens und bis dahin wollen wir auf dem Park-platz der Seilbahn angekommen sein. 


Wir wollen aber mit der Seilbahn nicht nur bis zur Bergstation auf 3.555 m  hoch-fahren, sondern auch noch die letzten 200 Höhenmeter überwinden und hoch zum Kraterrand des Teide. Die Nachfrage um auch die letzten Höhenmeter von der Seilbahnstation bis zum Gipfel besteigen zu wollen ist hoch. Da es sich um ein anfälliges Naturschutzgebiet handelt wurde der Zugang zum Krater des Teide auf eine tägliche Maximalzahl von Personen begrenzt. Um auf den höchsten Gipfel Spaniens zu steigen ist eine Genehmigung unbedingt erforderlich und unabhängig davon, ob man mit der Seilbahn oder zu Fuß bis zu der Zone La Rambleta aufsteigen möchte. Wir haben daher die Anfrage zur kostenlosen Genehmigung der Parkverwaltung bereits auf der Internetseite des Nationalparks des Teide im August gestellt und bekommen. Unser Zeitfenster oben auf dem Berg ist von 13:00 bis 15:00 Uhr. Zwei Stunden (1 Stunde mehr als ohne Genehmigung für Besteigung) für den Weg rauf und runter incl. Zeit für Verschnaufs- und Fotopausen. Die Vorbereitung von Hannover gute 4 Monate vorher hat jedenfalls bestens funktioniert.

Jetzt müssen wir heute unseren Plan nur noch in die Tat umsetzen.

Wieder nur ein kleines Frühstück mit Cappuccino in der X-Lounge. Dabei beobachten wir das Einlaufen in den Hafen von Santa Cruz de Tenerife. Käpt’n Tom kann die Mein Schiff 1 direkt am stadtnahen Terminal festmachen. Von hier aus haben wir es nicht weit zu unserem Autoverleiher. Wieder über Enterprise reserviert, können wir es heute bei CICAR an der Muelle Ribera abholen. Auch diesmal klappt die Übernahme des Wagens, ein SEAT Ibiza mit Kilometerstand über 100.000 km, problemlos. Unser eigenes Navigationsgerät haben wir wieder dabei und um 9:00 Uhr kommen wir los. Bis 12:40 Uhr haben wir noch Zeit und machen einen ersten Zwischenstopp in La Laguna.

Die Ausschilderung aus dem Hafen ist gut und auch Paulinchen (Die Dame aus unserem Navi) kennt den besten Weg. Vorbei am Auditorio de Tenerife, dem markanten Gebäude mit futuristischem Dach, erreichen wir nach 20 Minuten San Cristóbal de La Laguna . Die Vororte von Santa Cruz de Tenerife und La Laguna gehen fließend ineinander über, es fährt sogar eine Straßenbahn zwischen den beiden Orten. Bemerkbar macht sich der Höhenunterschied: La Laguna liegt 550 Meter höher als Santa Cruz de Tenerife und hier oben ist es merklich kühler als unten am Meer.  Wir manövrieren auf der Suche nach einem Parkplatz durch die engen Straßen. Gar nicht so einfach, doch wir finden einen Platz im Parkhaus.

Wir nehmen uns eine gute Stunde Zeit und bummeln durch die geschichtsträchtige Stadt. La Laguna wurde 1496 gegründet und war bis 1822 Teneriffas Hauptstadt. Heute ist sie beliebte Universitätsstadt und Bischofssitz der Kanarischen Insel. Wegen der gut erhaltenen Altstadt mit seinen vielen historischen Gebäuden, Plätzen und interessanten Museen wurde die Stadt zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Verhältnismäßig früh sind wir zwischen Plaza del Adelantado und Plaza de la Concepcióer noch mit den Einheimischen allein unterwegs. Die Läden öffnen gerade ihre Türen und es ist noch kein blaues Schild mit Ausflugsnummer in Sicht. Die Paläste und traditionellen Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert werden teilweise nur durch die Weihnachtsbeleuchtung verdeckt. Nach einem guten Cappuccino und einem machen wir uns wieder auf dem Weg zum Parkhaus. Leider haben wir nur eine Stunde Zeit gehabt. Die Stadt lohnt mit seiner traditionsreichen Geschichte bestimmt auch einen mehrtägigen Besuch um alle Sehenswürdigkeiten gebührend zu betrachten.

Um 10:35 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Teide.

57 Kilometer auf der gut ausgebauten TF-24 und der TF-21 und wir haben noch zwei Stunden Zeit bis zur Abfahrt unserer Gondel. Unterwegs ein kurzer Halt auf einem Parkplatz mit Blick auf unser Ziel. Majestätisch erhebt sich der Gipfel des höchsten Berg Spaniens in der Landschaft. Kein morgendlicher Dunst oder gar Wolken beeinträchtigen die Aussicht. Wir haben heute wohl richtig Glück mit dem Wetter, denn oft ist die Spitze von Wolken umgeben. Obwohl hier oben ist es schon merklich kühler und es weht ein heftiger Wind. Gut kommen wir weiter

und sind rechtzeitig um 12:00 Uhr vor Ort.

Doch jetzt kommt das Problem: Wo einen freien Parkplatz finden?? Der Parkplatz an der Talstation verfügt über einen kostenlosen Parkplatz mit 220 Stellplätzen. Die sind aber alle rappelvoll belegt und dazwischen erschweren noch die großen Busse die Suche. Auch die weiteren offiziellen Parkplätze entlang der TF-21 sind belegt. Endlich finden wir einen freien Platz auf einem der Parkplätze an der Straße. Schnell ziehen wir noch warme Klamotten an, schultern den Rucksack und machen uns die 950 m hoch zur Seilbahn. Rechtzeitig kommen wir oben an.

Tipp: Zeit für Parkplatzsuche nicht unterschätzen!!


Am Zugang zur Abfahrt der Gondeln steht schon eine überschaubare Anzahl Personen. Mit unserem DINA4-Ausdruck und der Startzeit 12:40 Uhr dürfen wir uns etwas weiter vorne einreihen und den Ausdruck gegen die Tickets eintauschen. Optimisten ohne Reservierung dürfen wieder umdrehen, denn für heute gibt es keine freien Plätze in der Kabine mehr.

Tipp 2: Tickets am besten vorher online reservieren!!

Der Ablauf ist gut organisiert und nur wenig später als geplant stehen wir mit 42 anderen Personen unterschiedlichster Nationen in der Kabine nach oben.

Die Talstation der Teide Seilbahn liegt auf 2.356 m Höhe und die modernen Kabinen haben eine eine Kapazität von 44 Passagieren. Nach 8 Minuten sind wir oben an der Bergstation auf 3.555 m.

Hier oben ist der Startpunkt für drei Wanderungen. Für die Touren Nr.11 zum Aussichtspunkt Mirador de la Fortaleza und Nr. 12  auf den ersten Vulkan Pico Viejo braucht man keine besondere Erlaubnis und hat eine Stunde für den Weg, bevor man wieder hinab fahren muss. Die meisten heute begnügen sich aber mit dem herrlichen Ausblick von der Aussichtsplattform an der Bergstation. Wir haben uns für den  Aufstieg zum Krater des Teide (Tour Nr. 10, Telesforo Bravo) entschieden. Hierfür bekommen wir zwei Stunden Zeit für den Aufenthalt in der dünnen Luft.

Hinter der dem Gebäude mit den WC-Anlagen befindet sich die Kontrollstation für den Weg hoch zum Krater.

Wir haben unsere ausgedruckte Genehmigung und die Reisepässe dabei. Akribisch werden die Daten verglichen und wir können das Tor zum Weg öffnen.

Die dünne Luft in der Höhe macht uns wenig zu schaffen und an der Südostflanke des Berges kommen wir auf schmalen Wegen und Stufen gut voran. Mit uns unterwegs sind keine zehn weiteren Personen. Wir machen kurze Pausen und genießen den traumhaften Blick zurück.

Nach einer weiteren engen Kurve können wir in das Innere des Kraters schauen. Die Steine sind teilweise gelbgrünlich und Schwefel-Geruch steigt uns in die Nase. Wir sind aber noch nicht ganz an unserem Ziel angelangt und steigen mit kleinen Schritten weiter nach oben. Nach gut 30 Minuten sind wir am Ziel. Die Gruppe, die hier oben mit einem Führer sitzt, macht sich gerade auf den Rückweg. Nur mit wenigen anderen "Kraterkraxlern" genießen wir die Ruhe und den phantastischen Rundumblick.

Keine Wolke am Himmel. Die Temperaturen sind okay (ca. 10°C) und es weht nur ein mäßiger Wind. In der Ferne können wir die anderen Inseln des Kanarischen Archipels erkennen: im Westen liegen La Palma, Hierro und La Gomera, im Osten Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote. Unten liegt uns Teneriffa zu Füßen. Traumhaft!

Schweren Herzens müssen wir uns von diesem einmaligen Platz verabschieden und kommen nach einer guten halben Stunde wieder am Kontrollhäuschen am Ausgangspunkt des Weges an. Hier steht gerade eine Gruppe mit ihrem Permit und den dazugehörigen Pässen. Leider ein Jahr zu früh: Die erteilte Genehmigung ist erst für den 28.12.2019. Man kann es ja mal mit diesem Trick versuchen oder war es doch nur Pech. So oder so: Hoch kamen die Jungs und Mädels damit heute nicht. Runter hatten wir kaum Wartezeiten. Gleich in die zweite Kabine konnten wir einsteigen und sind um 15:30 Uhr wieder zurück an unserem Auto.

Tipp 3: Der Aufstieg lohnt sich unbedingt. Genehmigung einfach und rechtzeitig hier online beantragen!

Für ein Foto halten wir noch kurz an den bekannten Roques de García. Später ein Blick auf die Teleskope der Sternwarte, dem  Observatorio del Teide.

Über Güímar kommen wir wieder runter an die Küstenstraße. Auf halber Höhe schieben sich die Wolken von See her an die Ausläufer der östlichen Hänge des Teide-Nationalparkes. Sieht toll aus. Die Besichtigung der Pyramiden von Güímar,  sechs pyramidenförmige Terrassenbauten, lassen wir aus Zeitgründen aus. Nach 155 Kilometern sind wir um 17.30 zurück in Santa Cruz de Teneriffe.  Den Wagen werden wir ohne Fragen wieder los.  Beulen, Kratzer oder sonstige Schäden am Fahrzeug interessiert Dank Vollkaskoversicherung keinen der bisherigen Leihstationen. Von uns sind keine dazu gekommen, aber bei Übernahme ist an den Fahrzeugen schon ein gewisser Gebrauch zu erkennen. 

Nach ausgiebiger Dusche gibt es wieder ein leckeres Abendessen in der X-Lounge. Als Wein haben wir noch zwei Reste in den Flaschen der vorherigen Abende. Die müssen heute ausreichen.

Das Auslaufen aus Teneriffa um 23:30 Uhr bekommen wir nicht mehr mit. Da hat die dünne Luft und die Anstrengung des Tages doch noch ihren Tribut gefordert.

Die Mein Schiff 1 muss dafür diese Nacht die "längste" Strecke dieser Reise zurücklegen. Ganze 85 Seemeilen (~136 Km) liegen auf dem Weg zur Nachbarinsel La Gomera vor ihr!


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