Cuzco 

OsterSonntag, 5. April 2014

Die letzte Nacht konnte ich besser schlafen und bin auch nicht um 3:00 Uhr Ortszeit aufgestanden. Immerhin bis 5:30 Uhr, die Zeitumstellung ist noch nicht ganz überwunden. So lange liegen bleiben geht heute sowieso nicht, denn um 9:00 Uhr startet der Transfer zum Flughafen.

So lasse ich Fitness Ostersonntag ausfallen und packe schon meinen Koffer für den Flug nach Cuzco. Um 6:30 Uhr bin ich bereits beim Frühstück. Heute ist es hier nicht so ruhig, weil eine große Gruppe im hinteren Teil des Raumes sitzt und sich lebhaft unterhält. So halte ich mich heute dort nicht sehr lange auf.

Einen Teil des Gepäckes können wir im Hotel lassen, da wir ja nach 4 Tagen hierher wieder zurückkommen. Die Fahrt mit dem Bus dauert wieder weniger als eine Stunde und auch das Einchecken geht problemlos. Man darf auf dem Inlandflug sogar Getränke mit an Bord nehmen.  Um 11:20 Uhr startet der Airbus A320 der LAN AIRLINES nach Cuzco.

Flugzeit: 1 Stunde und 20 Minuten

Um 12:40 Uhr landen wir pünktlich auf dem internationalen Flughafen Velasco Astete von Cuzco.  

Am Flughafen warten drei Kleinbusse auf uns. Die Gassen in Cuzco sind für große Busse zu schmal. Die Fahrt zum Hotel dauert ca. 20 Minuten. Auf dem Weg  zum Hotel Monasterio machen wir mit dem Bus gleich eine kleine Orientierungsfahrt. Für die nächsten 4 Tage bleiben wir in der Stadt und machen von dort Ausflüge in das Land der Inka. 

Das Hotel Monasterio ist in einem ehemaligen Kloster aus dem Jahr 1592 untergebracht und befindet sich im lebhaften historischen Zentrum von Cusco und nur 2 Häuserblocks von der Plaza de Armas entfernt. Das Hotel mit seinen luxuriösen Unterkünften im Kolonialstil gehört mit zu den besten in der Stadt Cuzco.

Empfangen werden wir in der Kapelle, die zum Hotel gehört. Ein toller Rahmen für die Aushändigung der Zimmerschlüssel. Es gibt Getränke, unter anderem Cocatee, der bei Problemen bei Höhenkrankheit helfen soll.

Um einen schönen Innenhof angelegt liegen die Zimmer. Auf dem Weg zu meinem Zimmer 416 kann ich schon einmal den schönen Innenhof und die Kreuzgänge bewundern. Die Wände zieren Werke religiöser Kunst. Auch mein Zimmer ist entsprechend eingerichtet, Ausblick leider nur auf die nah liegen Dächer des Nachbarhauses. Aber als Mönch soll man sich ja auch auf andere Dinge konzentrieren.

Es gibt auch Zimmer, die extra mit zusätzlich Sauerstoff angereichert werden. Im Moment habe ich aber noch nicht das Gefühl, das ich das brauche ;-).

Den Nachmittag haben wir zur freien Verfügung, erst um 19:00 Uhr wollen wir uns für das gemeinsame Abendessen wieder treffen. Erstmal packe ich meinen Koffer aus. Nach kurzer Pause starte ich um 14:45 Uhr zu einem kleinen Bummel durch die Altstadt mit seinen engen Gassen. Das Wetter ist wunderbar. Echtes Fotowetter: Blauer Himmel, kleine weiße Wolken und ca. 25°C. Jenny hatte uns vorher noch vor dem schnell umschlagenden Wetter gewarnt. Es kann in Cuzco sehr schnell heftige Regenschauer geben. Unbedingt Regenjacke einpacken. Zum Glück habe ich nicht auf sie gehört und Pullover/Regenjacke auf dem Zimmer gelassen. Es bleibt schön.

Langsam schlendere ich durch die schöne Altstadt, damit sich mein Körper an die Höhe von 3.400m über dem Meeresspiegel gewöhnen kann. 

Es ist ordentlich was los im Ort, es ist ja Ostersonntag. Immer wieder werde ich angesprochen von Männern, die Bustouren,  Schmuck etc. anbieten oder Frauen mit Stickereien und sonstigem Kunstwerk. Es wird bei den Angeboten nie aufdringlich und so lehne ich immer freundlich ab.  Auch das Massageangebot, durchgeführt von zwei Frauen zu einem günstigen Preis, lehne ich ab. In Tracht angezogene Frauen mit Alpakalämmern lassen sich für einen Dollar fotografieren. Aber auch sonst gibt es genügend tolle Motive. 

Cuzco ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region und der Provinz Cuzco im Zentrum des peruanischen Andenhochlandes und liegt ca. in 3.400 m Höhe. Waren es 2007 noch ungefähr 250.000 Einwohner ist die Stadt inzwischen auf über 500.000 angewachsen. Sie ist Sitz des Erzbistums Cuzco und einer Universität. Die wechselvolle Geschichte als Hauptstadt des Inkareiches, die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und die Landschaft inmitten der Anden machen sie zum Anziehungspunkt vieler Touristen. Als Ausgangspunkt zu der Inkastadt Machu Picchu ist sie weltbekannt geworden.

Zentraler Mittelpunkt der Altstadt ist der "Plaza de Armas". Er war bereits zu Zeiten der Inka das Herz der Stadt. Heute ist der Platz von schönen Arkadengängen umgeben. In den Gebäuden befinden sich viele Restaurants, Geschäfte, Wechselstuben und Souvenirläden. 

In der Mitte des Platzes befinden sich gepflegte Grünflächen und ein großer Brunnen mit dem Inkaherrscher Huacaypata.

Beim Gehen zum Abendessen hatte ich an der Rezeption schon einmal meine Bedenken wegen der Lüftungsanlage angemeldet. Die Lüftungsanlage zwischen den eng beieinander gebauten Gebäuden erzeugte einen ordentlichen Geräuschpegel. Man wollte sich des Problemes annehmen. 

Nach dem Abendessen bin ich dann auch bald auf das Zimmer. Nach fünf Minuten im Bett bin ich aber wieder auf und runter zur Rezeption. Man hatte sich um die Klimaanlage im Zimmer gekümmert, aber nicht um die Lüftungsanlage draußen.  Mehrmals telefonierte ich mit der Rezeption, die sich auch sehr bemühte das Problem zu lösen. Man hörte sich die Geräusche an, aber die Technik war nicht zu überlisten. Sogar der Haustechniker kam auf mein Zimmer. Hörte ebenfalls, telefonierte und zack war die Anlage aus. Stille! Alles gut!!

Der Techniker war weg und ich wieder im Bett.

Und die Lüftungsanlage sprang wieder an. Gute Nacht! 

Ostermontag, 6. April 2015

Der heutige Morgen beginnt mit Einpacken meiner Sachen in Koffer und Rucksack. Wir bleiben zwar noch drei weitere Nächte in Cuzco, ich aber nicht in Zimmer 416.

Am Vorabend hatte ich schon ein Umziehen für den heutigen Tag abgesprochen.

Die Lüftungsanlage vor dem Zimmer ist einfach zu laut. Den Transport der Koffer wollte dann der Service im Laufe des Tages machen. Ich bin gespannt.

Nach Packen und Duschen geht es zum Frühstück. Das gibt es in schönen Räumen im Erdgeschoss des Klosters. Alles ist gediegen eingerichtet.

Trotz sehr guter Auswahl halte ich mich zurück, gibt es doch mittags wieder ein gemeinsames Essen im Restaurant am Plaza de Armas. Meine Entscheidung war richtig!

Um 9:00 Uhr starten wir in drei Kleinbussen zu Stadtrundfahrt / -gang durch Cuzco. Erster Stopp ist das Museo de Sitio del Qoricancha. Bei einem Beben im Jahr 1950 wurde das Kloster Santa Domingo fast dem Erdboden gleichgemacht. So wurden die freigelegten Überreste des ehemaligen Sonnenheiligtums Qoricancha freigelegt. Hier war in früher Inkazeit ein großes Tempelviertel, dessen Mittelpunkt der prächtige Sonnentempel war. Mit Goldplatten abgedeckte Mauern und alles was es im großen Reich gab, war im Garten in Gold oder Silber nachgebildet.  Von der einstigen Pracht ist nur noch wenig zu sehen. Alles Gold und Silber wurde von den Spaniern geraubt, eingeschmolzen und nach Europa verschifft., 

Vom Museo ging es durch die engen Gassen des Künstlerviertels San Blas zurück in Richtung Altstadt. In der Calle Hatunrumiyoc befindet sich die längste und sehr gut erhaltene Mauer des Palastes des Inca Raca. Berühmt ist der zwölfeckige Stein, der genau in das Mauerwerk eingefügt wurde. Hier kann man gut die Kunst der fugenlosen Verblockung erkennen. Die riesigen Steine sind nach aussen gewölbt und bis zu einem Meter groß. Sie sind so perfekt behauen, das sie keinen Mörtel benötigen.

An so markanten Stellen sind natürlich außer Touristen ebenfalls viele Peruanerinnen mit teilweise sehr kleinen Kindern anzutreffen. Sie betteln, haben ein Lamm für ein Foto auf dem Arm oder möchten Stickereien verkaufen. 

An der nördlichen Platzseite der Plaza de Armas steht die imposante Kathedrale. Der Bau dauerte über 100 Jahre bis zur Vollendung und steht auf den Grundmauern des Palastes des Inca Viracocha. 

Im Innern der Kathedrale darf leider nicht fotografiert werden. Warum eigentlich nicht? Wenn es noch einen Shop geben würde, wo man dann Karten oder Bilder kaufen, könnte ich es ja eventuell noch verstehen. Das ist hier aber nicht der Fall. Also keine Bildern vom Inneren der mit über 400 Bildern ausgestatteten Kirche. Berühmt ist das Bild, wo beim Heiligen Abendmahl mit Jesus und den Aposteln ein Meerschweinchen verzehrt wird. Imposant sind der aus massiven Silber gearbeitete Hauptaltar und der barocke Chor aus Zedernholz

Nach der Mittagspause geht es zu einer der imposantesten Inkastätten in der Nähe von Cuzco, nach Saqsaywaman. Sie liegt etwas oberhalb des Stadtzentrums von Cuzco und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten aus der Inkazeit.

Erbaut wurde die Anlage in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. 20.000 bis 40.000 Menschen sollen während der 70-jährigen Bauzeit daran gearbeitet haben. Wahrscheinlich war zuerst an eine religiöse Kultstätte und nicht an eine Festung zur Verteidigung der Stadt gedacht. Hier gehen die Theorien und Erklärungen noch auseinander.

Während der spanischen Eroberung verschanzten sich Hunderte von Kriegern hinter ihren Mauern. Die Anlage wurde bei den Angriffen teilweise und später auch von Erdbeben zerstört. So ist heute nur noch ein Drittel der Anlage zu besichtigen.

Beeindruckend sind die drei 600 m langen Zickzackmauern, die übereinander gebaut sind. Riesige Steine wurde aus den Steibrüchen heran geschafft und bearbeitet. Es ist bis heute nicht geklärt, wie die bis zu 200 Tonnen schweren Steine von dem 20 Kilometer entfernten Steinbruch heran transportiert wurden. Rad und Rollen wurden erst später erfunden und waren den Inka zur damaligen Zeit also nicht bekannt.

Am Ausgang von Saqsaywaman stehen vier Frauen mit ihren Alpakas, fotografiert von den Teilnehmern des Vorprogramms.

Auf dem Rückweg in die Stadt kommen wir noch an der Christusstatue vorbei, die oben auf dem Berg steht und auf Cuzco herunterblickt. Vom Hotel aus kann man sie oben stehen sehen. 

Gegen 16:00 Uhr sind wir wieder zurück am Hotel.

Ich bin gespannt auf mein neues Zimmer. Es ist eine Junior-Suite über zwei Etagen. Super!

Man soll doch nicht einfach immer alles hinnehmen.

30 Minuten später geht ein heftiger Regenschauer runter. Gut das wir im Trockenen sind. Ich gehe später noch eine kleine Runde und tausche 20 US-Dollar gegen peruanische Soles. 1 US-Dollar entspricht ca. 3 Soles.

Morgen geht es bereits um 7:30 Uhr nach Machu Picchu, Daher bestücke ich meinen Rucksack schon mit Regenzeug, Kamera, Sonnencreme und Ersatzkleidung. Beim Wetter weis man ja nie. 


Bald geht es hier mit dem Luxuszug "Hiram Bingham" nach Machu Picchu >>