Von Port Elizabeth nach Johannesburg

Samstag, 16.  Juni 2018

8. Tag

Übernachtung in der Nähe von Johannesburg

Hotel:   Faircity Quatermain Hotel

Straße: 60 West Road South Morningside    

Heute geht es mit dem Flugzeug weiter nach Johannesburg.

Wir können daher ausschlafen, denn die Abfahrt zur Orientierungsfahrt durch die Stadt ist erst um 11:00 Uhr.

Das Hotel ist aber sehr hellhörig und so werde ich um 6:15 Uhr schon durch die rauschenden Wasserrohre der Nachbarzimmer wach.

Ich lasse mir Zeit und schreibe erstmal an den Zeilen der letzten Tage und lade ein paar Bilder hoch. 

Um 8:30 Uhr gehe ich zum Frühstück runter, das ordentlich und reichhaltig ist. 

Der Bus startet pünktlich mit allem Gepäck und Mitreisenden zu einer Stadtrundfahrt durch Port Elizabeth.

Zuerst waren wir entlang der langen Promenade in Richtung Stadtteil Summerstrand. Hier stehen einige schöne Hotels und am Ende der Straße die Nelson Mandela Universität. Ein Golfplatz darf auch nicht fehlen. Im Naturschutzreservat am Cape Recife steht der Leuchtturm aus dem Jahr 1851.

So weit dürfen wir mit unserem Bus aber nicht fahren und wenden in Richtung Zentrum, vorbei am Hafen.

Der Hafen ist drittgrößter Hafen von Südafrika. Von hier aus werden unter anderem Neuwagen der hier ansässigen Autoindustrie exportiert. VW, General Motors, Ford, Continental und etliche andere Hersteller und Zulieferer haben sich in der näheren Umgebung von Port Elizabeth angesiedelt.

Einen kurzen Fotostopp machen wir an dem Horse Memorial, an der Ecke Russell und Cape Roads gelegen. Es wurde zu Ehren der Tausenden von Pferden, die während des dreijährigen Zweiten Burenkriegs (1899-1902) in Südafrika ihr Leben verloren haben, errichtet. Während des Zweiten Burenkrieges brachte Großbritannien eine große Anzahl von Pferden nach Südafrika und mehr als 300.000 Pferde starben. Auf dem Mittelstreifen einer viel befahrenen Straße, gleich gegenüber einer Tankstelle und Supermarkt, ist die Lage nicht besonders schön und das Denkmal sieht auch etwas vernachlässigt aus. 

Wesentlich schöner ist da schon der Blick von der der Belmont-Terrasse vom Donkin Reserve über Stadt und Hafen. Sir Rufane Donkin kam 1820 mit 4000 britischen Siedlern auf dem Seeweg in die Gegend.

Das Steinpyramiden-Denkmal ließ Sir Rufane Donkin in Erinnerung an seine verstorbene Frau Elisabeth errichten. Denn die Stadt wurde nicht zu Ehren von Königin Elisabeth der Ersten benannt, sondern nach Sir Donkins Frau. Eine Tafel an der Pyramide mit der Inschrift: "Zur Erinnerung an einen der vollkommensten Menschen, der der Stadt ihren Namen gegeben hat." erinnert daran

Die Pyramide ist 10 Meter hoch und die Seiten an der Basis messen 8 Meter.

Neueren Datums ist die Skulptur "Voting Line", eine 38 Meter lange Reihe aus Metallfiguren. Am Ende der Reihe befindet sich eine Statue Nelson Mandelas. Die Menschen in der Schlange repräsentieren alle Ethnien, die dieses Land miteinander teilen und die gemeinsam am 27. April 1994 zur ersten freien und demokratischen Wahl Südafrikas anstanden.

Von hier aus geht es weiter durch das Zentrum der Stadt. Vorbei an schönen, modernen, alten  und nicht so schönen Gebäuden. An einer Fassade sind mehrer Karosserien von alten Taxis eingelassen. Am Marktplatz steht das zwischen 1858 und 1862 erbaute Rathaus. Der attraktive Glockenturm wurde erst 1883 hinzugefügt. Nach einem verheerenden Brand 1977 musste es neu aufgebaut werden. Heute ist die City Hall ein Wahrzeichen und Sitz der Lokalregierung von Port Elizabeth. In den Räumlichkeiten des Rathauses finden auch Konzerte und Vorträge statt. Auf dem Market Square, an dem sich das Rathaus befindet, werden regelmäßig Marktstände aufgebaut. Die Innenstadt macht auf uns einen angenehmen Eindruck. Zeit zum Aussteigen und einen Bummel durch die Stadt haben wir leider nicht mehr genügend.

Auf dem Weg zum Flughafen halten wir noch an der Aloe Pharmacy. Die Apothekerin informiert uns zusammen mit Dieter über die Malariarisiken im Bereich des Krüger Nationalparkes und der Gegend um Hluhuwe. Obwohl im Krüger Nationalpark eine erhöhte Ansteckungsgefahr hauptsächlich in den Regenmonaten zwischen Oktober und April besteht und mit Ende der Regenzeit im April geringer wird, empfiehlt die Apothekerin uns aber trotzdem dringend eine Malariaprophylaxe.

Sicher ist sicher und so höre ich auf den Rat der "Fachfrau vor Ort" und entscheide mich für die empfohlenen Doxycyclinekapseln. Doxycyclin wird auch von der WHO für einige Regionen empfohlen, in Deutschland ist Doxycyclin für diese Indikation allerdings nicht zugelassen. Die 40 Tabletten kosten auch nur umgerechnet 2,83 Euro. Alle 40 und nicht nur eine Kapsel. Da kann in Deutschland keiner von leben. Bei uns kostet eine Packung mit den empfohlenen und rezeptpflichtigen Malarone  über 60,-- Euro und mit einer Packung kommt man über den Zeitraum nicht hin.

Aber das muss sowieso wieder jeder für sich selbst entscheiden, wie er sich schützt.

Denn die beste Prophylaxe ist der Schutz vor Stichen durch die Anophelesmücke mit der alten Tropenweisheit:

Kein Stich - Keine Infektion!

Schon einmal vorab: In den Nationalparks habe ich keine Mücken gesehen. Bloß in zwei Hotels hatten es zwei von den Biestern auf mich abgesehen und mich im Schlaf gestört. Die kleben jetzt allerdings tot an der Wand bzw. auf der Schreibtischplatte. Vielleicht sollte ich bei der nächsten Reise doch unter einem Mückennetz mit einer für das Reiseziel geeigneten Größe der Maschen schlafen. 

Rechtzeitig treffen wir am Flughafen ein und geben unsere Koffer auf. Vorher lassen wir sie sicherheitshalber noch mit Folie umwickeln, denn der Airport Johannesburg hat keinen so guten Ruf. Es kommt dort vor, das die Koffer geöffnet und Wertgegenstände entwendet werden. 

Der Flieger startet pünktlichst um 16:15 Uhr.

Wir fliegen über über karge Landschaft dem Sonnenuntergang über Johannesburg entgegen. Gute anderthalb Stunden dauert der Flug und um 17:30 Uhr landen wir in Johannesburg. Auch hier haben wir alle schnell unsere Koffer und da wir uns von der Anreise noch etwas auskennen, finden wir schnell den Weg zum Ausgang des Terminals. 


Eigentlich soll uns hier für die kommende Woche unser neuer Guide Daniel in Empfang nehmen. Dieter hatte aber schon in Port Elizabeth angedeutet, das er ebenfalls mit einer etwas späteren Maschine nach Johannesburg nachkommt. Ein Kollege wäre dort wohl wegen Krankheit ausgefallen. Wir vermuteten richtig. Nach gut 20 Minuten kam auch Dieter und verkündete, das wir wohl auch die nächsten sieben Tage nochmals mit ihm auskommen müssten.

Aufgrund der Erfahrungen in der ersten Woche hatten wir damit aber keine Probleme. Die machten noch zwei beschädigte Koffer und mussten am Schalter vor Weiterfahrt erst gemeldet und registriert werden.

Der neue Bus scheint auch etwas kleiner zu sein als der vorherige. Auf Anhieb bekommen wir nicht alle Koffer im Gepäckraum unter und müssen einige zwischen den Sitzreihen abstellen. Hoffentlich ändert sich das noch.

Das Hotel Faircity Quatermain Hotel liegt 30 Kilometer von Flughafen entfernt, im Vorort Sandton. Auf der Fahrt auf der Autobahn durch den Ort ist rechts und links alles stockefinster. Laut Dieter gibt es wohl einen Stromausfall, den sonst wäre hier normalerweise alles hell erleuchtet. Um 20:00 Uhr kommen wir endlich am Hotel an. Hier ist die Stromversorgung Dank Generatoren auch gesichert.

Gegen 20:00 Uhr kommen wir endlich am Quatermain Faircity Hotel an. Die Architektur des Quatermain Hotels erinnert an ein großes englisches Landhaus das alten englischen Charme ausstrahlt. Auf den verwinkelten Gängen zwischen den Gebäudeteilen und den Treppen zwischen den Etagen darf man nicht die Orientierung verlieren. Zwischen den Häusern liegen sehr schön gestaltete Gärten mit Bänken, Skulpturen, Brunnen und Wasserläufen. Auf den Fluren stehen Plüschsofas mit perfekt platzierten Kissen

 

Die Zimmer und anderen Räume des Hotels wie Restaurant, Bar oder Bibliothek sind  mit afrikanischen Drucken und Keramiken ausgestaltet und vermitteln ein entsprechendes Flair.

Das Abend- und Frühstücksbuffet war super und der Service sehr aufmerksam. Hier wären wir gerne noch etwas länger geblieben, denn so waren wir hier eigentlich nur ein paar wenige Stunden zum Übernachten.

 

Einziges Manko: Der Hauswein zum Abendessen - ein normaler Shiraz - sollte 110,-- Rand kosten. Das Glas! Auch auf Diskussionen über den doch sehr teuren Preis ließ man sich nicht ein. In anderen Hotels kostet der Hauswein zwischen 45 und max. 60 Rand. Und auch hier im Hotel konnte man sich ein Glas auf das Zimmer bringen lassen, für nur 45 Rand. Ich hatte mich vor Bestellung nach den Preisen erkundigt mir dann mit Janett und Roberto eine Flasche Wein geteilt. Preis der Flasche 155,-- Rand. Nicht ganz so plausibel die Preisgestaltung und Chris zu Recht entsprechend verärgert.


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