Anreise nach Bremerhaven

Freitag, 16. August 2019 

Der Leuchtturm Kaiserschleuse (auch Pingelturm genannt)
Der Leuchtturm Kaiserschleuse (auch Pingelturm genannt)

Zur Taufreise der "Neuen Mein Schiff 2” im Februar diesen Jahres waren wir bereits einen Tag vorher angereist und hatten im Nordsee-Hotel übernachtet.

Heute machen wir uns aber erst am Tag der Taufe auf den Weg nach Bremerhaven. 

Der von uns ausgewählte IC 2246 fährt bereits um 7:45 Uhr vom Gleis 7 am Hbf Hannover ab. Um diese Zeit unter der Woche und für den IC gilt leider noch nicht das Niedersachsenticket für 29,-- Euro. Mit dem Sparpreis und 1x Umsteigen in Bremen kommen wir aber doch günstig nach Bremerhaven. Wir bezahlen für die Fahrt insgesamt 80 Cent mehr, also 29,80 Euro für uns beide hoch an die Wesermündung. Um 9:31 Uhr kommen wir in Bremerhaven an und suchen nach einem Café für ein kleines Frühstück. Mit dem Bus der Linie 502 fahren wir bis zur Haltestelle Havenwelten gegenüber dem Klimahaus Bremerhaven 8° Ost. Im angrenzenden Shopping-Center "Mediterraneo" stärken wir uns mit einem belegten Brötchen und Cappuccino.  Nach der Frühstückspause machen wir uns auf den Weg zum Columbus Cruise Terminal. Den ca. 3 Kilometer langen Weg vorbei am Auswandererhaus, dem Zoo am Meer, dem Pingel- 

Hier nicht geradeaus weiter gehen!!
Hier nicht geradeaus weiter gehen!!

Turm und über die Kaiserschleuse kennen wir schon. Inzwischen hat man auch die Beschilderung oben auf dem Deich erneuert. Noch Anfang diesen Jahres konnte man an dieser Stelle noch leicht in die geradeaus führende Sackgasse laufen. Das passiert uns natürlich bei der 4. Abfahrt aus Bremerhaven schon lange nicht mehr und die Schilder bewahren jetzt auch andere Spaziergänger davor. Heute ist allerdings doch ein kleiner Umweg nötig, denn der vordere Übergang über die Kaiserschleuse ist gesperrt. Trotzdem sind wir nach 30 Minuten am Terminal.

An der Columbuskaje liegt neben der MS Amera 

auch die Mein Schiff 5. Dieses Mal lassen wir jedoch das blaue Schiff links liegen und haben nur Augen für die frisch lackierte Amera. Unsere Koffer können wir schon abgeben, bis zum Check-In dauert es noch ein wenig. Von der Aussichtsterrasse blicken wir schon einmal auf das Geschehen an der Pier. Vor der MS Amera stehen noch etliche Container mit Schrott, der noch kurz vor unserem Eintreffen von Bord gebracht wurde. 5 Wochen war die MS Prinsendam bei Blohm&Voss in Hamburg in der Werft um zur MS Amera umgebaut zu werden. Mit Sicherheit wurde bestimmt noch die ganze Nacht durchgearbeitet, damit am heutigen Tag alles zur Taufe und für die erste Reise tiptop ist. Ob alles wie geplant fertig geworden ist werden wir ja bald mit eigenen Augen sehen.

Um 13:00 Uhr geht es wie geplant los, der Check-In beginnt. Dazwischen sehen wir bekannte Gesichter. Keine Freunde von uns, sondern aus der TV-Serie "Verrückt nach Meer". Die Reiseleiter Bernd und Moritz sind erfolgreich dabei, etwas Ordnung in die Reihen der Wartenden zu bekommen. Klappt und so geht es zügig voran und wir dürfen nach Erhalt der Bordkarten erstmal hoch in den Wartebereich in der 1. Etage des Cruiseterminals gehen. Bevor die Freigabe zum Entern der MS Amera erfolgt, vergeht aber noch etwas Zeit. Für uns kein Problem, denn beim ersten Mal ist ja noch nicht alles 100%ig eingespielt und es kann und muss ja nicht gleich alles rund laufen. Nach dem Passieren der Securityschleusen gibt es ein Gläschen PHOENIX-Sekt, der schon einmal ausgezeichnet schmeckt. Dazu singen die “Hamburger Perlen” quer durch die Musikgeschichte und erfreuen die wartenden Passagiere. So überbrücken die drei Hamburger Deern mit viel Charm die Wartezeit und dann geht es aber gegen 15:00 Uhr endlich an Bord. Jeder Passagier wird von den beiden Kreuzfahrtdirektoren 

dieser Reise, Thomas Gleiß und Christoph Schädel mit Handschlag begrüßt. Wieder bekannte Gesichter aus der Serie, die uns ebenfalls das familiäre Konzept von PHOENIX-Reisen erkennen lassen. Bei größeren Schiffen mit mehr als 2.000 Passagieren ist diese Form der Begrüßung unmöglich. Uns gefällt es und nur ein paar Schritte weiter werdenwir  von einem Mitglied der Crew zu unserer Kabine auf dem Jupiter-Deck gebracht. Passend haben wir uns bei der Buchung für die Kabine 1012 mit dem Namen Hannover entschieden .

Um den Vergleich zu unseren bisher bekannten Kabinen auf der Mein Schiff 1 bis 6 zu machen, haben wir uns für eine Junior-Suite entschieden. Die Suite 1012 gefällt uns beim Betreten gleich sehr gut. Die Suite hat eine Größe von gut 33m² incl. Balkon und ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Uns fallen gleich die zwei großen LED-Bildschirme ins Auge, auf denen das Bordprogramm und Sat-TV angeschaut werden kann. Ein Bildschirm wäre sicherlich auch ausreichend gewesen, allerdings sind wir auch nicht die “großen” Filmegucker und haben die Fernseher gleich ausge-

schaltet. Es gibt ja vom Balkon aus genug zu sehen. Den Balkon, ausgestattet mit zwei bequemen Liegestühlen und einem Tisch, betreten wir durch die große Schiebetür. Der Holzbodenbelag hat wohl noch keine Endbehandlung erfahren und sieht dementsprechend noch etwas unansehnlich aus. Da hat die Zeit wohl nicht mehr ganz gereicht und hier wird auf der folgenden Reise in den nächsten Tagen sicherlich noch nachgearbeitet werden müssen. Für die fünf Tage an Bord ist für uns aber sowieso kein Faulenzen in der Sonne angesagt. Also wieder rein in

die Suite. Wichtig für eine längere Reise ist für uns natürlich auch das Badezimmer, hier sehr geräumig und mit Badewanne. Positiv der, getrennt durch eine Schiebetür vom Bad, separate WC-Bereich mit eigenem Waschbecken. Negativ die noch fehlende Abdeckung der Entlüftung im Bad. Ein großes Loch klafft in der Decke und auch der Geräuschpegel ist entsprechend hoch. Schnell ist mit einer Pappe eine Abdeckung gebastelt und angebracht. Durch die Saugwirkung hält sie von selbst und dämmt auch gleich die Geräusche. Der Schminkspiegel im Bad ist noch nicht angebracht, die Bademäntel liegen am zweiten Tag auf der Kabine. Passt schon! Im elegant eingerichtet Wohnbereich mit den zwei großen Betten

sowie auf dem Sofa oder Sessel kann man es sich zum Schlafen, Lesen etc. bequem machen. Zur Ausstattung gehört noch die - etwas schwer -  regulierbare Klimaanlage sowie eine Minibar, Safe, Telefon und Fön.  Die fehlende Nespresso-Maschine vermisse ich aber viel mehr als den Schminkspiegel. Blöd, kein Espresso zum Aufstehen. Alles aber keine Probleme, die uns die Premierenfahrt vermiesen sollen. Es überwiegt der positive Eindruck, hier kann man es ein paar Tage (oder mehrere) sehr gut aushalten. 

Jetzt wird es aber Zeit für die Taufzeremonie, für die bereits unten an der Pier die Bühne aufgebaut ist. Über die Gangway und ein Spalier der Crew von der MS Amera gehen wir über den roten Teppich. Das musikalische Programm bereiten ein Shantychor und die Hamburger Perlen, für weitere gute Unterhaltung sorgen Feuerschlucker und ein Akrobat. Die Geschäftsführer von Phoenix, die mitreisenden Passagier, die Presse und Schaulustige auf der Aussichtsterrasse warten gespannt auf die Taufzeremonie. Wie bei PHOENIX üblich, wurde das Schiff statt mit großem “Brimborium”, von einer langjährigen Mitarbeiterin auf seinen Namen AMERA getauft. Wir sind inzwischen wieder zurück an Bord und schauen uns das Ganze von oben an, denn von Deck 10 haben wir einen guten Überblick auf die feine Tauffeier in familiärer Atmosphäre. Uns gefällt’s!

Zum Auslaufen fehlt jetzt nur noch die auf allen Schiffen obligatorische Seenotrettungsübung. Auf den uns bekannten größeren Schiffen sind die meisten Passagiere ja schon weit vor dem Ertönen des Seenotsignals auf dem Weg auf die Rettungsstation. Hier verlassen wir erst beim Ertönen von 7x kurz und 1x lang unsere Kabine mit der Schwimmweste unter dem Arm.  Auf Deck 7 finden wir uns bei dem Rettungsboot Nummer 2 ein und werden dort in die wichtigen Verhaltensregeln bei Seenot und das Anziehen der Rettungsweste eingewiesen.

Zum Auslaufen finden wir einen schönen Platz in der Bar der PHOENIX-Lounge am Heck des Schiffes. Mit Salutschüssen werden wir von Land aus verabschiedet und Kapitän Jens Thorn lässt das Schiffshorn dreimal ertönen. Pünktlich um 19:00 Uhr sind die Leinen los und es geht raus auf die Nordsee mit Kurs auf die Kreidefelsen von Dover. Bei einem Gläschen Sekt lernen wir Brigitte und Ralf aus Rotenburg/Wümme kennen. Die Beiden sind schon “alte Hasen” auf PHOENIX-Schiffen und wollen auch das neue Flottenmitglied kennen lernen. Wir beschließen, zusammen zum Abendessen zu gehen. Wir sind schon gespannt auf das 7-gängige Taufmenü, das heute in allen 3 Restaurants an Bord serviert wird.

Eigentlich wollten wir in das Hauptrestaurant “Ozean”, finden aber nicht gleich den Eingang und landen zufällig im “Pichlers”. In dem Spezialitätenrestaurant muss man normalerweise einen Tisch reservieren. Am heutigen Abend aber nicht und so bekommen wir noch einen schönen 4er-Tisch am Fenster zugewiesen.


Bald geht es hier weiter zur MS Amera   >>>