Hamburg und die "Queen Mary 2"

Donnerstag, 11. Juni 2015

Anfang Juni 2015 stand die geplante Fahrt nach Hamburg an. 

Zu Weihnachten hatten wir meiner Mutter ein Wochenende in Hamburg mit einer Begleitfahrt der "Queen Mary 2" beim Auslaufen geschenkt. Gebucht hatten wir das Programm bei Tchibo.

Am Donnerstag ging es nach einem kurzen Arbeitstag um 13:30 Uhr in Hannover los.

Ein erster Stopp im "Designer Outlet Soltau" wurde genutzt um meinen Bestand an Hemden und Hosen im Kleiderschrank mal wieder aufzufrischen. Hat auch ganz gut geklappt. Ohne größere Staus ging es dann weiter auf der A7 Richtung Norden. 

Gegen 17:30 Uhr kamen wir vor dem Mövenpick-Hotel an und fanden genau vor dem Eingang einen freien Parkplatz. Glück gehabt!

Hier erstmal etwas zur Geschichte des Hotels im Wasserturm

Nach dem 30-jährigen Krieg wurde zum Schutz der Stadt eine sternförmige Festung am heutigen Standort auf einem Hügel vor den Toren der Stadt errichtet. Die sogenannte Sternschanze gab auch dem heutigem Viertel seinen Namen, das Schanzenviertel.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Festung abgetragen und ab 1863 der Schanzenpark angelegt. Für die damalige Wasserversorgung entstand im Hügel ein Backsteingewölbe als Wasserspeicher - der Vorläufer des Wasserturms. Um in der schnell wachsenden Stadt eine störungsfreie Wasserversorgung zu gewährleisten, baute die Stadt Hamburg bis 1910 den Wasserturm in den alten Wasserspeicher hinein. In seinem Inneren boten zwei übereinander liegende Wasserbehälter Platz für 2.300 Kubikmeter Wasser. 1956 wurde der Turm für die Wasserversorgung überflüssig und 1961 von den Hamburger Wasserwerken endgültig stillgelegt. Seitdem verfiel er allmählich und die Wasserwerke boten das Gebäude 1969 zum Kauf an. Dutzende von Ideen für eine neue Nutzung wurden eingereicht. Aber bis in die späten 80er Jahren wurde kein diskussionsfähiges Konzept vorgelegt. 

Erst im Jahr 2003 wurde das Projekt entwickelt, den Turm zu einem Hotel umzubauen. Seit dem Sommer 2007 wird dieses schöne Haus jetzt von Mövenpick betrieben. 

Für die neue Nutzung als Hotel wurden viele historische Details aufwändig saniert. Die  alte Backsteinfassade wurde aufgearbeitet und die Proportionen der Fenster blieben erhalten. Auch die Dachform entspricht der historischen Gestalt aus der damaligen Zeit.

Wenn man durch den Haupteingang das Gebäude betritt, kommt man erstmal auf eine lange Rolltreppe, die einen vom Nievau der Straße hoch durch den Hügel zur Rezeption bringt. Die Rezeption liegt im Untergeschoss des Hotels in dem historischen Wasserspeicher aus der Zeit vor dem Bau des Wasserturms. Die hohen Kreuzgewölbe aus Ziegeln und die Säulen sind nahezu komplett erhalten und sind beim Betreten schon beeindruckend. Der Eindruck wird durch Geräusche von tropfenden und gluckernden Wasser noch verstärkt. Diese sind aber nicht mehr natürlich sondern kommen vom Band.

Die Zimmer sind im Rund des Turmes modern ausgebaut. Oben aus der 17. Etage hat man einen schönen Blick über die Stadt mit Michel und Elbphilharmonie. 

Zeitlich hat uns der Stopp in Soltau etwas zurück geworfen. So mußte ich erstmal im Restaurant anrufen, um mitzuteilen, das wir etwas später kommen würden. Reserviert hatte ich in der Taverna Romana am Schulterblatt 53 . Das Schulterblatt ist eine Straße in den Hamburger Stadtteilen Sternschanze, Altona-Nord und Eimsbüttel und gilt als Kern des Schanzenviertels.

Der Weg für meine Mutter mit ihrem neuen Rollator durch das Schanzenviertel war nicht ganz so einfach. Wobei wir festgestellt haben, das es auch sonst in Hamburg für ältere Menschen nicht immer einfach ist voranzukommen. Aber wir haben es geschafft.

Das Restaurant bietet ausreichend Gästen Platz und wir fanden einen Platz in einem großen Innenhof. Das Personal war sehr freundlich und hilfsbereit.

Die Karte bietet italienische und griechische Spezialitäten. 

Vorweg teilten wir uns die Bruschetta mit geriebenem Feta.

Als Hauptgang hatte meine Mutter die Tortellini alla Pana. Mit Hack gefüllte Nudeln, Schinken, Champignons und Sahne-Sauce für 8;-- Euro eine ordentliche Portion.

Anja hatte Giros, das allseits bekannte Schweinefleisch vom Drehspieß, mit Reis, Tzatziki und Salat bevorzugt.

Die Calamaris alla Romana, ganze, frittierte Tintenfische, mit Salat und Tzatziki für 12,-- Euro waren sehr lecker und so hatte auch ich nichts zu meckern.

Eigentlich war kein Platz mehr im Magen, trotzdem bestellten wir noch die hausgemachte 

Zabaglione und das Tiramisu. Frisch zubereiteter Zabaglione - geht ja auch nicht anders - kann ich nicht widerstehen.  In der Taverna gibt es keine gehobene maritime Küche, vom Preis-/Leistungsverhältnis ist diese Restaurant aber auf alle Fälle empfehlenswert.

Dann ging es auf kürzestem Weg zurück zum Hotel. Im Schanzenviertel war auf den Straßen und den vielen Lokalen ordentlich was los. Im Park war eine Musikveranstaltung mit ordentlich lauter Livemusik. In unseren Zimmern war davon und auch von der nahen S- und U-Bahn nichts zu hören.

Freitag, 12. Juni 2015

Am frühen Freitagmorgen hatte die "Queen Mary 2" bereits um 3.30 Uhr in der HafenCity festgemacht. In diesem Jahr ist es der erste Besuch in Hamburg von bisher insgesamt 46. "QM2"-Besuchen in der Hansestadt. 1470 Passagiere sind heute an Bord und die Königin bleibt bis 23 Uhr.

So früh morgens war uns noch nicht nach Aufstehen, wir wollten ja erst abends beim Auslaufen dabei sein.

In aller Ruhe konnten wir also ab 9:30 Uhr das gute Frühstücksbuffet im Hotel genießen um gut gestärkt zur Sightseeingtour aufzubrechen.

Die U-Bahnstation Sternschanze ist nur gute 300m vom Hotel entfernt und so ging es mit der U3 erstmal in die City. Ausstieg an der Station Rathaus und dann ein kleiner Bummel über den schönen Rathausplatz, zur Binnenalster und zum Jungfernstieg. Bei sonnigen 25°C spielten Straßenmusiker oder Pantomimen unterhalten die Einheimischen und Touristen an vielen Stellen. Ganz in weiß gekleidet, mit weiß geschminkten Gesichtern, als lebende Barockstatue, futuristischer Roboter oder zu dritt frei in der Luft schwebend.

Alles war bei sonnigen 25°C unterwegs.

Wir genossen bei blauen Himmel den Blick auf das Rathaus, die Binnenalster und auf die schönen Fassaden der Alsterarkaden.

Weiter wollten wir dann mit der U4 ab Haltestelle Jungfernstieg in Richtung Speicherstadt und HafenCity. Auch hier am Jungfernstieg waren die Station nicht barrierefrei. Aber meine Mutter ist nicht unbedingt auf ihren Rollator angewiesen und Treppen rauf und runter geht noch ganz gut mit 86 Jahren. Den Rollator habe ich getragen, sonst wäre es wohl doch schwierig geworden bei den vielen Stufen. Aufzüge und Rolltreppen sind in den alten Stationen noch nicht überall vorhanden. An vielen werden diese aber momentan nachgerüstet. Wird ja auch langsam Zeit!

An der neuen Station Überseequartier kamen wir dann ohne größere Probleme wieder ans Tageslicht. Von weitem konnten wir schon die Königin an der Pier des Hamburg Cruise Center liegen sehen. Direkt daneben war ein Riesenrad aufgebaut und ich konnte meine Begleiterinnen überreden, mit 60m  das höchste transportable Riesenrad der Welt zu besteigen. Der tolle Blick über Hafen und Stadt entschädigte sie dann für das doch vorhandene mulmige Gefühl ;-).  

Hier ein paar technische Daten der Queen Mary 2

Indienststellung: 12. Januar 2004

Taufe: 8. Januar 2004

Tonnage: 148.528 BRZ

Länge: 345,03 Meter

Breite: 41,15 Meter

Tiefgang: max. 9,75 Meter

Geschwindigkeit: max. 30 Knoten

Passagierkapazität: max. 3.090

Anzahl der Kabinen: 1.310

Decks: 13

Besatzung: 1.253

Hinter der "Queen Mary 2" hatte die "MS Hanseatic" von Hapag-Lloyd festgemacht. Mit ihren 122,80 m Länge, 18 m Breite und sechs Decks sah sie im Verhältnis zur "QM2" winzig aus.  Und die "MS Bremen", mit der ich in der Antarktis und auf dem Amazonas unterwegs war, ist mit 111 m Länge noch kleiner. Die "Queen Mary 2" ist über dreimal so lang wie die Bremen!  

Nach der Fahrt mit dem Riesenrad ging es zu Fuß weiter zu einem der bekanntesten Gebäudes Hamburgs. Obwohl es noch gar nicht fertig gestellt ist. Aber mit diesem Makel verschobener Fertigstellungstermine haben ja auch andere Städte zu leben ;-).

Die Elbphilharmonie ist schon von weitem zu sehen. Architektonisch gefällt mir der noch unvollendete Bau auf der Spitze des Kaiserkais sehr gut. Aber es soll vorangehen auf Europas größter Kulturbaustelle. Begonnen wurde mit dem Bau des Konzerthauses 2007.

Zu Beginn der ersten Planungen wurden 77 Millionen Euro Kosten für die Stadt Hamburg angegeben. Bei Unterzeichnung des Vertrages 2007 waren bereits 114 Millionen Euro als durch die Stadt zu tragende Bausumme vereinbart. Nach vielen Nachverhandlungen mit dem Generalunternehmer Hochtief  einigte sich der Hamburger Senat im Dezember 2012 auf eine Endsumme von 575 Millionen Euro. Diese Summe sollte die Planungskosten des schweizerischen Architekturbüros Herzog & de Meuron aus Basel bereits enthalten. Im April 2013 verkündete Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, dass das Projekt die Steuerzahler insgesamt 789 Millionen Euro kosten würde.

Für 2010 war die Fertigstellung des Gebäudes geplant, musste dann aber immer wieder verschoben werden. Immerhin konnte man nach dreijähriger Bauzeit im Mai 2010 das Richtfest feiern. Die endgültige Abnahme soll jetzt im Oktober 2016 erfolgen und die Eröffnung mit einem Konzert am 11. Januar 2017. Inzwischen hat man nach der Fertigstellung des Rohbaus und der Glasfassade mit den Innenausbauarbeiten begonnen. Daher sind Baustellenführungen ab diesem Jahr nicht mehr möglich. Ich bin gespannt ob es bei Termin und Kosten bleibt.

So machen wir stattdessen Baustellenführung eine kleine Pause im Bistro "CARLS" gegenüber der Glasfassade. Genießen die Sonne, ein kühlendes Getränk und können ein paar Fotos der Glasfassade schießen. 

Nach der Pause wollen wir zur U-Bahnstation Baumwall. Die Sperrung der Mahatma-Gandhi-Brücke rüber zum Sandtorkai war von uns nicht eingeplant. So mussten wir doch einen ordentlichen Umweg machen und haben dafür noch schöne Ausblicke auf neue und alte Häuser am Ufer von Sandtorhafen und Kehrwiederfleet. Nach Rückkehr im Hotel hatten wir uns eine kleine Pause verdient.

Am Abend war für 18:00 bis 21:00 Uhr eigentlich die Begleitfahrt mit der "MS Fantasia" geplant. Von Bord des Fahrgastschiffes der Elbreederei Abicht wollen wir das Ablegen und die Weiterfahrt der "QM2" nach Southampton beobachten. Durch Niedrigwasser verschob sich das Ablegen aber auf 23:00 Uhr. Das wird also ein langer Abend. Über die geänderten Zeiten wurden wir aber bereits zuhause per Mail rechtzeitig informiert.

Die spätere Abfahrt hatte für uns aber auch den Vorteil, das wir vorher noch gemütlich essen gehen konnten. Um 17:45 Uhr trafen wir drei uns wieder an der Rezeption im Wasserturm um nochmals in Richtung Hafen zu fahren. 

Der Kauf der 9-Uhr-Gruppenkarte des Hamburger Verkehrsverbundes hatte sich jetzt schon für uns gelohnt. Die Gruppenkarte (max. 5 Personen) zum Preis von 11,20 Euro gilt für beliebig viele Fahrten am Geltungstag von 9 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages.

Reserviert hatte ich einen Tisch in einem Restaurant in der Nähe des Anlegers Überseebrücke, wo es dann gegen 21:00 Uhr an Bord der "MS Fantasia" gehen sollte.

Das portugiesische Restaurant "Tasquinha Galego" ist in einem denkmalgeschützten Turm untergebracht und liegt direkt an den Landungsbrücken. Als wir eintreffen, werden wir freundlich empfangen und von Fernando an unseren Tisch geleitet. In dem kleinen Restaurant ist Platz für ca. 40 Personen, das Mobiliar verteilt sich kreisförmig im Raum und macht dabei eine 200° Kehre. Die weißen Wände und Decken in Verbindung mit maritimen Verzierungen machen einen gemütlichen Eindruck. 

Hier werden traditionelle portugiesische Gerichte nach überlieferten Original-Rezepten zubereitet. Wir entscheiden uns für eine Auswahl Petiscos, ähnlich den spanischen Tapas. Hier konnten wir alle von den Tasca Kartoffeln (scharf), den Datteln im Speckmantel, den Hackbällchen (Bolhinas de Carne em tomate e paprica),  von dem von Fernando empfohlenen Petersiliensalat mit Ziegenkäse und den Pimentos á Patrao (kleine Paprikaschoten gebraten in Meersalz) probieren. 

Speziell zubereitet  war die Chourico assado com Aguardente. Die portugiesische Paprikawurst wurde direkt am Tisch von Fernando mit portugiesische Trester flambiert.

Das war aber mal eine ordentliches Feuer und nicht wie sonst oft nur ein kurzes Aufflackern.

Zum Abschluss genehmigte ich mir noch einen Medronho. Dies ist ein traditioneller Obstschnaps aus Portugal, der hauptsächlich von Kleinbauern aus handverlesenen Beeren des Medronho-Baumes gewonnen wird. Bekannt ist er auch als Erdbeerbaumschnaps. In Portugal wird der Aguardente de Medronho gerne schon zum Frühstück getrunken um die Lebensgeister zu wecken.

Nach dem guten Essen waren wir gestärkt für den weiteren Abend.

Zur Überseebrücke waren es nur ein paar Schritte und um halb9 kamen wir am Anleger der "MS Fantasia" an.

Empfangen wurden wir von der Reiseleiterin des Veranstalters. Nach kurzer Absprache mit dem Kapitän konnten wir auch schon vor dem für 21:00 Uhr angekündigten Boarding an Deck gehen. Die meisten strömten gleich die obenen Aussendecks, wir wählten jedoch einen Tisch im Inneren des kleinen Schiffes aus. Denn bis zum Ablegen dauerte es ja noch etwas und später sollte es kühler und windiger werden. Es war die richtige Entscheidung. So hatten wir genügend Platz, Ruhe und konnten trotzdem back- und steuerbord alles bestens beobachten, was sich draußen so tat. Und an Deck zu gehen war ja auch kein Problem.

Pünktlich legte die Fantasia mit ihren 212 Passagieren von der Überseebrücke ab und nahm das erste Mal Kurs auf die "QM2". Der Kapitän fuhr dicht an dem imposante Schiff vorbei, damit alle eine gute Position zum Fotografieren bekamen. Vor dem beleuchteten Riesenrad schon ein tolles Bild. Die "MS Hanseatic" hatte in der Zwischenzeit Hamburg schon mit Ziel Arktis verlassen.

Obwohl die Queen Mary 2 schon so oft in den letzten Jahren in Hamburg angelegt hat, ist es immer wieder ein großes Ereignis für deren Einwohner und die anwesenden Touristen, wenn die "QM2" in Hamburg liegt. Die Queen Mary 2 ist eines der berühmtesten Schiffe auf den Weltmeeren - ein Synonym für das Erlebnis Kreuzfahrt.

Durch ihr Äußeres weckt sie Assoziationen an eine ehrwürdigen Tradition: die Tradition der großen englischen Reedereien aus dem goldenen Zeitalter der Seefahrt. 

Angefangen hat alles einmal 1840 mit Transatlantikfahrten, und  auch heute noch ist die Queen Mary 2 auf der klassischen Route zwischen Hamburg bzw. Southampton und New York unterwegs. 

Wie es innen aussieht, kann ich auch nur aus Berichten weitergeben. Selbst bin ich auf diesem Schiff noch nicht gewesen.

Beeindruckender Luxus, hoher Komfort, exzellente Gastronomie, erstklassiges Entertainment und aufmerksamer Service gehören zum Selbstverständnis auf der Queen Mary 2. Es gibt die stilvolle Britannia Welt, die luxuriöse Princess Grill Welt oder die exklusive Queens Grill Welt. Hat man eine Kabine in der günstigen Britannia Welt gebucht, kommt man in die Princess oder Queens Welt gar nicht hin. Also eine 3.-Klassengesellschaft an Bord. Ich weiß nicht ob ich das will.

Auf zwölf Decks eröffnet der moderne Ocean Liner ein breites Spektrum an Abwechslung für ein anspruchsvolles Publikum. Dazu gehören zum Beispiel eine Astro-Show im Planetarium „Illuminations“, Bummeln in den „Mayfair Shops“ und Wellness im Spa-Bereich. Im „Queens Room“ spielt das Orchester zum Tanz auf, im „Empire Casino“ fallen die Würfel oder im „Royal Court Theater“ gibt es eine Vorstellung. Man kann sich in den zahlreichen Bars und Lounges unterhalten oder sich in eine der größten schwimmenden Bibliotheken zurückziehen. Sie verfügt über ca. 8.000 Bücher in den verschiedensten Sprachen.

Laut der Reederei ist eine Kreuzfahrt mit der Queen Mary 2 ein außergewöhnliches Ereignis, ein Höhepunkt im Leben erfolgreicher Menschen. Königlich der Name - königlich das Schiff.


Ich glaube, ich wäre lieber mit der Hanseatic in die Arktis gefahren!

Dann würde ich zwar den traditionell mit weißen Handschuhen servierten Afternoon Tea verpassen, aber egal ;-).

Bis "Leinen los" für den Oceanliner war aber noch genügend Zeit für eine Rundfahrt durch den Hafen. Vorbei an den Landungsbrücken, dem Theater für das Musical "König der Löwen" und dem für "Das Wunder von Bern"  nahm die Fantasia Kurs Richtung Container Terminal. Hier wurden die richtig dicken Pötte be- und entladen. 

Die COSCO ENGLAND ist ein Containerschiff mit einer Ladungskapazität von 13386 TEU.

TEU (Twenty-foot Equivalent Units) entspricht der Anzahl von 20-Fuß-Containern, 

Mit einer Länge von 366.00 m und Breite von 51.20 m ist sie noch größer als die "Queen Mary"! Gearbeitet wird im Hafen Tag und Nacht. Time is Money!  

Wir wollen aber das Ablegen der "QM2" nicht verpassen und fahren vorbei an den Docks von Blohm & Voss zurück zum CruiseTerminal.

Lange brauchen wir nicht mehr zu warten bis die Information kommt:

"Die Leinen sind los. Alles klar zum Auslaufen"!

Obligatorisch ist zur Verabschiedung natürlich das dreimalige Tuten des Schiffshorn. 

Maße und Gewicht der Mega-Tute am roten Schornstein sind beeindruckend. Das Horn ist 2,15 Meter lang, einen Meter hoch und wiegt 650 Kilo. Es ist das restaurierte Original-Horn der ersten „Queen Mary“ aus dem Jahr 1936!

Das Horn der „QM2“ ist so eingestellt, dass es außerhalb des Schiffes 18 Kilometer weit zu hören ist. Für mich hörte es sich aber nur nach einem Quäken an.  Da fährt man beim Auslösen des Signales auf der  "MS Bremen" aber mehr zusammen. Da stand ich allerdings auch direkt darunter und war nicht vorbereitet ;-).  Aber lauter ist es trotzdem!

Langsam bewegt sich das große Schiffe weg von der Kaimauer. Einige kleinere Barkassen halten sich ebenfalls bereit, um die Queen ein Stück elbabwärts zu begleiten.

An den Landungsbrücken stehen die Menschen auch um diese Uhrzeit noch dicht gedrängt. 

Eine gute Stunde begleiten wir das beleuchtete Schiff die Elbe abwärts. An Bord der "QM2" winken die Passagiere den an den Ufern stehenden Hamburgern - darunter wohl auch ein paar Touristen - zu. Ein schöner Abend bei noch angenehmen Temperaturen.

Gegen 01:00 Uhr legt die "MS Fantasia" an den Landungsbrücken an.

Mit der U-Bahn sind wir dann schnell wieder am Bahnhof Sternschanze und ein paar Schritte weiter am Hotel.