Anreise nach Valletta auf Malta

Pfingstsonntag, 9. Juni 2019 

Heute geht es früh vom Flughafen Hannover-Langenhagen los. Geplante Startzeit: 4:15 Uhr. Ca. zwei Stunden vor dem Abflug sollte man am Check-In sein. Da lohnt es sich eigentlich nicht so richtig, sich vorher noch einmal auf's Ohr zu hauen. Die erste Idee, im Maritim Airport Hotel Essen zu gehen und im Anschluss in der Hotelbar "Night Flight" in die Erlebniswelt "Gin" mit einer Auswahl aus mehr als 20 verschiedenen Sorten einzutauchen haben wir dann aber doch wieder verworfen. Wir wollen ja am heutigen Tag noch etwas in Valletta anschauen und nicht auf einer Liege am Pool

durchhängen. So legen wir uns doch noch hin und schlafen fast vier Stunden bis uns um 1:00 Uhr der Radiowecker hoch schreckt. Pünktlich um 2:00 Uhr holt uns der vorab bestellte Shuttle ab und bringt uns in 20 Minuten vom Süden Hannovers zum Flughafen im Norden der Stadt.

Auf der Abflugebene herrscht zu dieser nachtschlafenden Zeit sehr viel Betrieb. Durch Sperrung von Terminal C wegen Umbauarbeiten konzentriert sich alles in den Terminals A + B. Vor uns starten bereits zehn andere Maschinen in Richtung Sonne.  Trotzdem geht der Checkin und die Kontrolle der Security zügig voran. 20 Minuten später als geplant startet die Boing um 4:26 Uhr in Richtung Malta.  In dem Vollcharterflug X3 2374 wollen alle Passagiere zum Schiff und weil keine Verpflegung vom Veranstalter vorgesehen ist stört auf dem Flug auch kein Service die kurze Nachtruhe. Im Landeanflug können wir die Mein Schiff 6 bereits im Hafen liegen sehen und um 8:06 Uhr setzt der Kapitän die Maschine auf der Landebahn vom Flughafen Valletta auf. Es dauert etwas bis unsere Koffer auf dem Gepäckband erscheinen, dann geht es aber zügig weiter.

Der Checkin für das Schiff erfolgt in den Hallen an der Waterfront und um 9:30 Uhr setzen wir unseren Fuß an Bord des uns bereits bekannten Schiffes. 

Jetzt ist Zeit für ein Frühstück oben in der X-Lounge. Dort begrüßt uns der Concierge Vedat, den wir von der Reise über Weihnachten und Sylvester 2018/2019 an Bord der Mein Schiff 1 kennengelernt haben. Eine Stunde später treffen auch unsere Freunde Sonja und Gerd aus Köln ein. Für ein Gläschen Champagner ist es uns aber doch noch zu früh und der Begrüßungs-schluck muss bis zum Nachmittag warten.

Um halb zwölf gehen Anja und ich wieder von Bord. Wir wollen heute die Valletta gegenüberliegenden Städte Cospicua (Bormla), Vittoriosa (Birgu) und Senglea (L'Isla) erkunden. Bei meinem letzten Besuch hatte ich den versteckten Anleger für die landestypischen Boote gleich gegenüber dem Zugang zu dem Barakka Lift entdeckt. Die meisten Passagiere der Kreuzfahrtschiffe und Feriengäste der Insel halten sich in der Altstadt der maltesischen Hauptstadt auf, den Weg zu den sogenannten “Three Cities”  finden die wenigsten Touristen. Die Bootsführer liegen mit ihren Dghajsas vor dem kleinen Steg, so nennen die Malteser diese traditionellen Boote, und warten auf Passagiere. Nach wenigen Minuten legen wir unterhalb der “Upper Barrakka Gardens” ab und entfernen uns von der belebten Altstadt, nur von dem Plätschern des Wassers und leisen Brummen des Motors begleitet.

Von Bord des kleinen Bootes erscheint die Mein Schiff 6 riesig und die Mauern von Fort St. Angelo ragen steil empor. Nach wenigen Minuten tuckern wir zwischen den Häusern von L’Isla auf der einen Seite und dem Yachthafen von Birgu in Richtung Anleger bei dem Maritime Museum. Beim Aussteigen bezahlen wir beim Bootsführer 2,-- Euro/Person für die gemütliche Fahrt.

Vor der St. Lawrence's Church steht das Freiheits-denkmal mit vier britische Soldaten, die die britische Flagge eingeholt haben. Es soll an den Abzug der Briten von Malta erinnern. Wir gehen an den Stegen mit kleineren Segelbooten vorbei und bestaunen die weiter vorne liegenden Luxusjachten. An der Spitze der Halbinsel liegt das Fort St. Angelo. Durch ein großes Tor kann man eine Schräge bis hoch zum Eingang des Museums steigen. Ab dort wird für einen weiteren Rundgang durch das Museum und über die Anlage Eintritt verlangt. Aber auch von dem Platz vor dem Fort haben wir schon einen guten Blick auf die Mein Schiff 6,

die gegenüberliegende Senglea Waterfront und zurück über die Marina mit den Jachten. Wir gehen entlang dem Hafenbecken zurück und kommen an dem Anleger von Valletta Ferry Services vorbei. Die größeren Fähren verkehren halbstündlich ebenfalls zwischen den “Three Cities” und Valletta. Uns gefällt aber die Fahrt mit dem traditionellen Booten besser. Über eine Brücke wechseln wir die Seite, durchqueren auf der Triq Il - Vitorja die

Reste der Festungsmauer durch einen der drei Torbögen und schlendern durch die engen Gassen von L’Isla. Es geht ordentlich bergauf und wieder bergab, für Rollatoren nicht das ideale Revier. Zur Zeit werden viele der alten Häuser renoviert und die Straße sowie die Kanalisation saniert. In einigen Gassen können wir schon erahnen, wie schön das Viertel in ein paar Jahren aussehen wird. Über uns flattert die Wäsche zum Trocknen in der Luft und um jede Ecke gibt es ein neues Fotomotiv. Haben wir gegenüber am Fort und der Promenade noch ein paar Touristen-gruppen getroffen ist es hier absolut ruhig.

In einigen der renovierten Häuser werden Ferienappartements angeboten. Bestimmt nicht die Wohnlage für ein

ein paar Tage Urlaub.. Über die Ir - Rampa Ta' L - Isla erreichen wir am Ende der Halbinsel den kleinen Park Ġnien il-Gardjola. Auf dem Weg dorthin schauen wir auf den Industriehafen mit seinen Docks, Kränen und Bohrplattformen. Von dem Wachturm im Ġnien il-Gardjola oder Gardjola-Gärten haben wir einen tollen Blick auf den Grand Harbour, die Waterfront mit unserem Schiff und das Fort St. Angelo. Der kleine Park mit dem Wachturm an der Spitze der Bastionen wurden im Jahr 1551 geplant. Auf dem Wachturm sind verschiedene Symbole der Wachsamkeit abgebildet:  ein Auge, ein Ohr und der Kranich. Wir genießen die Ruhe und den Blick über die Stadt mit seinem Hafen. Außer uns haben sich nur noch Wenige hierher verirrt und wir treffen nur zwei weitere Personen hier oben an. Wir können den Spaziergang hier hoch unbedingt empfehlen.

Zurück gehen wir entlang der Waterfront mit Blick auf den Jachthafen. In kleinen Restaurants mit Terrasse direkt am Wasser sitzen Einheimische und genießen an diesem warmen Sonntag die leckeren Fischgerichte. Zu Fuß sind wir wieder schnell am Anleger für die Dghajsas und können gleich in eines der bereit liegenden Boote einsteigen. Von der Wasserseite können wir den Aufzug in die Oberstadt gut erkennen. Ein kleiner Rundgang durch die Fußgängerzone soll es ja noch sein. Die Fahrt mit dem Aufzug hoch kostet 1,-- Euro/Person, runter geht’s kostenlos. Von den Upper Barrakka Gardens blicken wir noch einmal auf die “Three Cities” gegenüber. Bei Amorino wollen wir eigentlich noch ein Eis essen. In der Schlange der Wartenden vor dem Laden stehen aber fast mehr Personen, als wir eben in Senglea angetroffen haben. Man gut, dass wir diese Seite von Valletta bereits 2015 erkundet haben. So umrunden wir nur einmal kurz die Cathedrale und sind um 15:30 Uhr zurück am Schiff.

Das verdiente Eis gönnen wir uns dann gleich an Bord im Anckelmanns und packen im Anschluss unsere Koffer aus. Schnell ist wieder alles in den geräumigen Schränken und Schubladen verteilt. Die Routine nach 20 Kreuzfahrten macht sich bezahlt. 

Um 16:30 Uhr lassen Anja und ich uns jeder 60 Minuten lang massieren. Wir haben ja genügend Zeit bis zum Abendessen und an den Hafentagen sind die Anwendungen günstiger als auf See. 

Zum Abendessen treffen wir uns mit Sonja und Gerd in der X-Lounge. Hier habe ich am Morgen gleich einen Tisch für uns bei Vedat reserviert. Bestimmt ist es euch schon aufgefallen, ich habe den Champagner noch nicht erwähnt. Sorry, den haben wir bereits nach der Spa-Anwendung getrunken.

 

Zur Seenotrettungsübung ertönt um 21:15 Uhr das akustische Signal. Zu dem Zeitpunkt haben die meisten Passagiere ihre Musterstation bereits aufgesucht. Wir sind ebenfalls rechtzeitig in unser Station D, der Osteria auf Deck 5, und finden noch einen Sitzplatz auf einem Hocker an der Wand und haben alles im Blick. Die obligatorische Übung dauert nicht lange und nach einer knappen halben Stunde ist auch diese vor Abfahrt notwendige Aufgabe für alle Passagiere gelöst.

 

Zum Auslaufen trinken wir noch einen Absacker in der Himmel und Meerlounge und genießen die Ausfahrt aus dem hafen von Valletta, begleitet von einem kleinen Feuerwerk.


1. Seetag auf dem Weg nach Dubrovnik   >>>