Oslo

Sonntag, 2. September 2018 

Søndre Akershuskai

Liegezeit: 11:00 bis 20:00 Uhr

Die Nacht haben wir besser geschlafen. Dank einer Schlaftablette für mich und bei Anja Ohrstöpsel drangen die Geräusche aus der Nachbarkabine nicht durch und auch der Wind hatte ein Einsehen mit der Balkontür. Trotzdem waren wir früh wach und erleben bei der Einfahrt in den Oslo-Fjord den Sonnenaufgang. Die Color Fantasy ist etwas schneller unterwegs und überholt uns im Schein der aufgehenden Sonne.

Die Durchfahrt durch den Fjord verfolge wir ab 7:00 Uhr auf dem Crosstrainer und später oben an Deck. Auch beim zigsten Mal, ob Sommer oder Winter,  immer wieder ein Erlebnis. Bei der Einfahrt in den Hafen haben wir schon einen tollen Blick auf das Rathaus und sehen oben am Holmenkollen die Skisprungschanze.

Liegeplatz ist heute direkt unterhalb der Festung Akershus, näher zum Rathaus geht nicht.

Angesagt ist für den Tag sonniges Wetter mit Temperaturen um die 20° und Anja und ich haben uns zusammen mit Ulrike, Jennifer und Kai ein Programm für den Stadtbummel ausgedacht. Bei dem Wetter steht einer Fahrt hoch zur Schanze nichts entgegen, bei Nebel oder tiefhängenden Wolken nicht ganz so empfehlenswert.

Gleich unten in dem Gebäude am Ausgang des Hafens mit Souvenirs können wir auch gleich ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr Oslos kaufen. Am günstigsten ist für einen Tag das 24 Std.-Ticket  für 105 NOK/Person. Der Oslo Pass mit freien Eintritt zu 30 Museen und Attraktionen kostet für 24 Stunden schon 395 NOK (= 41,60 Euro) und lohnt sich für uns heute nicht. Bei längerem Aufenthalt ist der Pass aber eine gute Empfehlung, da man mit ihm auch den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen kann.

Vorbei am Rathaus sind wir schnell an der Metrostation Nationaltheatret, von hier fährt die T-Bane Linie 1 hoch in Richtung Frognerseteren. In einer knappen halben Stunde erreichen wir die Station Holmenkollen und steigen mit vielen Einheimischen aus. Touristen sind noch nicht so viele unterwegs und wir wundern uns etwas über die Menschenmassen.

Der Grund stellt sich schnell heraus. Heute findet an der Schanze das "Toughest-Rennen" statt. Ein Hindernisrennen über diverse Gerüste, Strohballen oder durch Reifen sowie mit der Bewältigung sonstiger Schikanen. Zum Endspurt geht es den 150m langen Auslaufhügel mit etwa 35 Grad Steigung hoch und das Ziel wartet auf dem Gipfel des Hügels.

Nicht nur Männer und Frauen sind am Start, sondern auch Familien mit ihren kleinen Kindern, manche vielleicht gerade mal sechs Jahre alt, nehmen schon an kürzeren Wettbewerben teil. Ein lustiges und herausforderndes Rennen über 2 km und 20 Hindernisse für Kinder und Erwachsene. Den Hügel hoch müssen aber "ALLE"! Die Norweger sind schon hart, das haben wir auch schon in unseren Winterurlauben festgestellt. Der nächste Wettbewerb 2019 ist am 31. August für die Elite und am 1. September für Familien. Also, wer Lust hat: Nichts wie hin! Hier der Link: Toughest Oslo

Nachdem wir den Sportlern eine Weile zugeschaut haben machen wir uns auf dem Weg zum Aufzug hoch zur Schanze. Die Fahrt kostet 120 NOK/Person und leider sind wir nicht die Einzigen. Gut 40 Minuten müssen wir anstehen bevor wir den Schrägaufzug besteigen können. Der Holmenkollbakken gilt als älteste Sprungschanze der Welt, der erste Wettkampf fand bereits im Januar 1892 statt und der Schanzenrekord wurde damals mit 21,5 Meter gemessen.

Die jetzige Schanze hat mit dem Bau von damals gar nichts mehr gemeinsam. Die bereits 17-mal umgebaute Holmenkollen-Schanze wurde im Herbst 2008 abgerissen und für die 48. Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011 durch diesen Neubau ersetzt. 


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